Bewegung . ( Musik ) Wenn man von der Bewegung eines Tonstüks spricht, so versteht man den Grad der Geschwindigkeit, in welcher der Takt nach dem Charakter des Stüks gespielt wird. Jedes Tonstük hat, nach Beschaffenheit der Empfindung die es ausdrükt, einen geschwinden ...
Bewegung . ( Schöne Künste) Ist einer der Gegenstände der schönen Künste, so wie der Ton, die Farben und die Figur . Die Tanzkunst gründet sich größtentheils auf Bewegung , die Musik ahmet sie glüklich nach, und in den zeichnenden Künsten kommt viel ...
Beweis. ( Beredsamkeit ) Die Kunst einen Beweis zu führen scheinet der wichtigste Theil der Beredsamkeit zu seyn. In gerichtlichen Reden kommt auf die Beweise alles an; in Berathschlagenden sehr vieles: aber auch außer diesen Hauptgelegenheiten hat man fast überall nöthig das ...
Beweisarten. Es ist nicht genug, daß der Redner die Gründe gefunden habe aus welchen die Wahrheit oder Wahrscheinlichkeit einer Sache erkennt wird; er muß diese Gründe so zu behandeln und so vorzutragen wissen, daß sie ihre völlige Würkung thun; dieses ...
Beweisgründe. Zugestandene oder offenbare Wahrheiten , aus welchen der Beweis andrer, in Zweifel gezogenen, Wahrheiten hergeleitet oder wahrscheinlich gemacht wird. Wenn in einer Klagsache jemand eines Diebstals beschuldiget wird, und der Ankläger die Wahrheit der Beschuldigung damit erweisen will, daß der ...
Bewundrung. ( Schöne Künste) Eine lebhafte Empfindung der Seele, die aus Betrachtung einer Sache entsteht, welche unsre Erwartung übertrift. Man wird finden, daß bey der Bewundrung immer ein Bestreben des Geistes ist, die Gründe der Sache, die uns in Verwundrung setzet ...
Beyspiel. ( Redende Künste ) Jede Vorstellung des Allgemeinen durch das Besondere, kann in weitläuftigem Sinn ein Beyspiel genennet werden; in so fern gehören die aesopische Fabel , die Parabel, die Allegorie , zum Beyspiel. In der engern Bedeutung aber ist es ein besonderer ...
Beywort. ( Redende Künste ) Ein Wort, welches einem andern, das den Hauptbegriff der Vorstellung enthält, hinzugefüget wird, um dem Hauptbegriff eine ästhetische Einschränkung zu geben. In folgender Beschreibung , die Haller von einem Spiel des Landmanns, in den Alpen giebet Dort fliegt ...
Bezifferung. ( Musik ) Die Bezeichnung der Accorde des Generalbasses, durch Ziffern oder durch andre Zeichen. Derjenige, welcher den Generalbaß spielt, schlägt mit der linken Hand die Töne des Basses an, mit der rechten Hand aber die, zu den Baßtönen gehörigen, Accorde ...
Bild . ( Redende Künste ) Ein sinnlicher Gegenstand, der in der Rede entweder blos genennt, oder ausführlich beschrieben wird, in so fern er durch seine Aehnlichkeit mit einer andern Sache bedeutend wird. So wird der Schlaf ein Bild des Todes, der Frühling ...
Bild . ( Zeichnende Künste ) Dieses Wort scheinet in seiner ursprünglichen Bedeutung einen körperlichen Gegenstand zu bezeichnen, der durch Kunst eine ordentliche Form und Gestalt bekommen hat; denn einer unförmlichen Maße eine ordentliche Gestalt geben, heißt eigentlich bilden . Man kann demnach alles ...
Bildende Künste. Mit diesem allgemeinen Namen bezeichnet man alle Künste, welche sichtbare Gegenstände nicht blos durch Zeichnung und Farben , sondern in wahrer körperlicher Gestalt nachahmen. Diese sind die Bildhauerkunst , die Steinschneiderkunst , die Stempelschneiderkunst , die Stukkaturkunst , von deren jeder an ihrem ...
Bilderblinde. ( Baukunst ) Ist in einer Mauer eine blinde, das ist nicht ganz durchgebrochene, Vertiefung, zu dem Endzwek gemacht, daß Statuen oder andre Bilder darin stehen können. Man nennt sie durchgehends mehr mit dem französischen Namen Nische . (Niche) Sie werden an ...
Bilderstuhl. ( Baukunst ) Vierekigte Steine an den drey Spitzen eines Giebels , auf welche Statuen gesetzt werden. Es war nach der Bauart der Alten gewöhnlich, auf die drey Eken der Giebel Statuen zusetzen, und diese müßten nothwendig, um ganz gesehen zu werden ...
Bildhauerkunst. Wiewol der Name dieser Kunst anzuzeigen scheinet, daß sie nur Bilder aus harten Materien aushauet, so gehört auch das Formen der Bilder in weiche Materien, und das Giessen derselben in Metalle, dazu. Nicht nur steinerne und hölzerne Bilder, sondern ...
Bindung. ( Musik ) Die Fortdauer eines auf der schlechten Zeit des Takts angeschlagenen Tones, bis in die gute Zeit. Der Name kommt ohne Zweifel daher, daß man wegen der gewöhnlichen Eintheilungen der Takte den, auf dem Aufschlag des vorhergehenden Takts ...
Bogen. ( Baukunst ) Ein Stük einer Mauer, das rund über eine Oefnung weg geführt ist. Anfänglich wurden alle Oefnungen an Gebäuden , Thüren und Fenstern , von oben mit Holz oder mit grossen Stüken Stein, auch wol gar mit metallenen Balken zugedekt; bis ...
Bogenstellung. ( Baukunst ) Diesen Namen haben die deutschen Baumeister den Werken gegeben, die man gemeiniglich mit dem französischen Namen Arkaden nennt. Man versteht dadurch eine Reihe von Bogen zwischen Pfeilern , die entweder einen bedekten Gang ausmachen, oder eine Wasserleitung, oder eine ...
Bourree. ( Musik ) Eine besondre Gattung eines Tonstüks zum Tanzen . Sein Charakter ist mäßige Freude . Der Takt ist von 2 / 2 , und fängt mit einem Viertel im Aufschlag an. Die Bouree hat, wie die meisten Tänze zwey Theile, von 4 oder ...
Brabandische Schule . Wird sonst auch die flamändische Schule genennt. Sie begreift eine Folge von vielen fürtreflichen Mahlern, die in Braband und Flandern die Kunst gelernt und getrieben haben. Vermuthlich hat der Reichthum und eine ziemlich ruhige Regierung verursachet, daß in ...
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Zwei weise Athener sind die Streitsucht in ihrer Stadt leid und wollen sich von einem Wiedehopf den Weg in die Emigration zu einem friedlichen Ort weisen lassen, doch keiner der Vorschläge findet ihr Gefallen. So entsteht die Idee eines Vogelstaates zwischen der Menschenwelt und dem Reich der Götter. Uraufgeführt während der Dionysien des Jahres 414 v. Chr. gelten »Die Vögel« aufgrund ihrer Geschlossenheit und der konsequenten Konzentration auf das Motiv der Suche nach einer besseren als dieser Welt als das kompositorisch herausragende Werk des attischen Komikers. »Eulen nach Athen tragen« und »Wolkenkuckucksheim« sind heute noch geläufige Redewendungen aus Aristophanes' Vögeln.
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