Anlage. ( Schöne Künste) Die Darstellung der wesentlichsten Theile eines Werks, wodurch es im ganzen bestimmt wird. Jedes größere Werk der Kunst erfodert eine dreyfache Arbeit. Die Anlage, von welcher hier die Rede ist, die Ausführung, und die Ausarbeitung , von ...
Anlauf. ( Baukunst ) Die Einbeugung einer Linie oder Fläche von ihren untersten Ende herauf, wodurch eine Fläche oder ein Körper etwas dünner wird, als er am Fuß ist. S. ⇒ Ablauf.
Anlegen. (Mahlerkunst) Die ersten Farben eines Gemähldes auftragen, welche hernach bey der Ausarbeitung wieder von andern Farben bedekt werden. Das gute und insonderheit das kräftige Colorit kann nicht wol durch eine einzige Auftragung der Farben erreicht werden, ausgenommen in solchen ...
Anmuthigkeit. ( Schöne Künste) Die Eigenschaft eines Gegenstandes, wodurch er, im ganzen betrachtet, das Gemüth mit einem sanften und stillen Vergnügen rührt. So schreibt man einem schönen Frühlingstag eine Anmuthigkeit zu. Es giebt sehr schöne Gegenstände die nicht anmuthig sind. Denn ...
Anordnung. ( Schöne Künste) Anordnen heißt jedem Dinge seinen Ort anweisen, und daher versteht man, was in einem Werk der Kunst die Anordnung sey. Daß ein ganzes Werk, nach Beschaffenheit der Absicht, sich der Einbildungskraft auf die vortheilhafteste Weise darstellet; daß ...
Anrede. ( Redende Künste ) Eine Figur , deren sich sowol Redner , als Dichter bedienen, ihren Vorstellungen neue Kraft zu geben. Diese Figur besteht eigentlich darin, daß die Rede plözlich ihre Wendung verläßt, und mitten in einer Erzählung , oder Betrachtung, voll Affekt eine ...
Ansaz. ( Musik ) Mit diesem Kunstwort bezeichnet man insbesonder die Art, wie der Flötenspieler die Flöte an den Mund sezet, und die Lippen beym Blasen bildet. Der Ton wird durch den Ansaz voll oder mager, lieblich oder rauch; so daß der ...
Anschlag. ( Baukunst ) Ist in der Verkleidung, oder an den Gewänden der Thüren der Falz, an welchem die zugeschlossene Thür anliegt. An den Schwellen macht man nicht gern einen Anschlag, aus Besorgung, man möchte im heraus oder hereingehen, mit dem Fuß ...
Anschlagende Noten . Werden in einem Tonstük diejenigen Noten oder Töne genennt, auf welche ein Accent gesetzt wird; sie werden den durchgehenden, die ohne allen Accent vorgetragen werden, entgegen gesetzt. Also sind alle Töne, die in die guten Zeiten des Takts ...
Ansehen. ( Schöne Künste) Der Charakter der äußerlichen Form einer Sache. Man sagt von einem Gebäude , es habe ein gutes oder schlechtes, ein edles oder gemeines Ansehen. Bey Personen ist das Ansehen das, was in der französischen Sprache Air genennt wird ...
Ansetzung der Finger. ( Musik ) Die Art auf den verschiedenen Instrumenten der Musik , auf denen die Töne durch die Ansetzung der Finger ihre Höhe oder Tiefe bekommen, die Finger zu brauchen. Auf dem Clavier, der Orgel, der Violine, der Flöte, Hoboe ...
Anstand. (Redekunst) Die Uebereinstimmung der Stellung , der Gebehrden und der Stimme des Redners in einer Rede von gemäßigtem Inhalt, mit dem Charakter der Rede . Der Anstand hat blos in dem gemäßigten Inhalt statt; denn wo dieser heftig ist, und starke ...
Anständig. ( Schöne Künste) Die Uebereinstimmung des Zufälligen in sittlichen Dingen, mit dem Wesentlichen derselben. Jede Uebereinstimmung des Zufälligen mit dem Wesentlichen ist eine nothwendige Eigenschaft der Werke des Geschmaks ; sie vermehrt ihre Vollkommenheit und das Gegentheil hat allemal etwas unangenehmes ...
Anstößig. ( Schöne Künste) Man braucht dieses Wort gemeiniglich um dasjenige anzudeuten, was den sittlichen Grundbegriffen entgegen ist; es schiket sich aber eben so gut, einen in der Theorie der schönen Künste wichtigen Begriff auszudrüken, für den man noch kein Wort ...
Antik. ( Zeichnende Künste ) So werden die Werke der zeichnenden Künste genennt, die ganz oder in Trümmern von den Völkern auf uns gekommen sind, bey welchen die Künste ehedem geblühet haben. Es sind geschnittene Steine, Münzen, Statuen , geschnitzte und geformte Werke ...
Antiphonien. ( Musik ) So nennte man ehedem in der Kirchenmusik die Gesänge , durch welche das Volk oder die Gemeine dem Priester, oder ein Theil des Chors dem andern antwortete, wie dieses bisweilen noch itzt bey dem römischcatholischen Gottesdienst geschieht. Sie sollen ...
Aramena. Ein deutscher Roman eines durchlauchtigen Verfassers. 1 Die Verwiklungen , wovon er voll ist, werden durch schwache Faden geknüpfet; die Personen handeln nach Einfällen, die weder in ihrem Charakter noch in dem Affekte liegen. Aber die Auflösung des Hauptknotens hat ...
Arcadia. Eine Gesellschaft geistreicher Köpfe, die gegen dem Ende des vorigen Jahrhundert zur Herstellung des guten Geschmaks in Rom aufgerichtet worden. Die Mitglieder nehmen arcadische Namen an, und halten ihre Zusammenkünfte in einem gepflanzten Lustwald, den sie den Parrhasischen nennen ...
Archelaus. Ein griechischer Dichter , von welchem uns nichts übrig geblieben ist. Wir führen ihn deswegen an, weil er eine besondere Dichtart gewählt hat, die sich ein neuerer könnte zu Nutze machen. Diogenes Laertius sagt von ihm: ὅ τὰ ἰδιοφυῆ ποιήσας ...
Archilochus. Ein griechischer Dichter , der um die 29 Olympias gelebt hat. Er hat bey den Alten das Lob eines der ersten Dichter . Er soll der Erfinder der jambischen Satyre seyn. Archilochum proprio rabies armavit Iambo. 1 Seine Satyren müssen außerordentlich ...
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