Artikel in der Wikipedia: Malediven
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[116⇒] Maledīven, Inselgruppe 800 km südwestl. von Ceylon, Dependenz von Ceylon, aus 17 Korallenatolls bestehend, 300 (mit den eingeschlossenen Wasserflächen 6700) qkm, 30.000 E., unter einem Sultan auf der Insel Mali. – Vgl. Gardiner (engl., 1901 fg.). [⇐116]

Quelle: Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 116.
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[166⇒] Malediven (Maldiva), Korallenarchipel im Indischen Ozean (s. Karte »Ostindien«), unter britischem Protektorat, zwischen 7°6' nördl. Br. bis 0°42' südl. Br. und 73° östl. L., administrativ Ceylon zugeordnet, 300 qkm, besteht aus 17 Atollen mit 175 bewohnten Eilanden, die auf einer von N. nach S. 2600 km langen Bank, die auch die Lakkadiven, den Chagosarchipel u. a. trägt, sich erheben. Das Klima ist heiß und sehr ungesund. Hauptprodukte sind Kokospalmen, Reis, Hirse, Baumwolle, Kaurimuscheln. Die 30,000 Bewohner sind Ceylonesen, stark gemischt mit Afrikanern; Religion ist der Islam. Sie sind geschickte Schiffer und treiben von ihrem Hauptort Mali, wo der »Sultan der 13 Provinzen und 12,000 Inseln« wohnt, Handel mit Tschittagong, Point-de-Galle, Malabar, Maskat und führen Kaurimuscheln, Boniten, Schildpatt, Kokosnüsse u. a. aus. Die M. wurden 1340 von Ibn Batuta besucht; 1602 litt Pyrard de Laval hier Schiffbruch und mußte fünf Jahre verweilen. Die Engländer erwarben mit Ceylon eine Oberhoheit über den Sultan, der ihnen Tribut zahlt. Vgl. Stanley Gardiner, The fauna and geography of the Maldive and Laccadive Archipelagoes (Cambridge 1901–04, 2 Bde.). [⇐166]

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 166.
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[776⇒] Malediven (Malaya-Dwipa), Archipelagus in Südasien, südwestlich von der Südspitze von Vorder-indien, sich vom 1° südlicher Breite bis 6°50' nördlicher Breite erstreckend, wenigstens 12,000 Inseln u. Klippen umfassend, meist nicht über 20 Fuß hoch, zum Theil von der Fluth überströmt; theilen sich in 17 natürliche, durch Kanäle getrennte Atolle (Ringinseln), sind meist mit Korallenriffen u. versteckten Klippen umgeben, zum Theil bevölkert, haben heißes Klima u. vom April bis October Regenzeit. Producte: Getreide, Südfrüchte, Kork, tropische Knollengewächse; Kauris (Porcellanschnecken) als Münze (1500– Rupie) u. m. Die Einwohner, ungefähr 200,000 Seelen, sollen von den Singalesen abstammen, welche vor 4–500 Jahren dahin verschlagen wurden; sie sind gelblich kupferfarbig, mittelgroß, freundlich, mäßig, wohnen in Hütten aus Cocosholz (bei Vornehmeren aus Steinen), leben von Fleisch- u. Pflanzenspeisen, sind Muhammedanischen Glaubens, theilen sich in Herrscher, Beamte, Adel, Gemeine. Schifffahrt treiben sie auf Kähnen. Sie stehen unter einem von Priestern abhängigen Sultan (Raskan); er hat seinen Sitz in Male. Ihre Sprache trägt Spuren der Verwandtschaft mit der vorderindischen; ihre Schrift früher (Evela, das ältere Alphabet) verwandt der tamulischen, die neuere der arabischen, welcher Sprache auch die Vocalbezeichnung entnommen ist; auch schreibt man von der Rechten zur Linken; Wörterbuch von Christopher im Journal of the Asiatic Society, Nr. IX. (1840). Hauptinsel: Maldive; Hauptort: Male, befestigt, volkreich; andere Inseln: Gama (Pova Moluequi) eine Gruppe, Cardiva; merkwürdigste Atollons: Poulisdous, Nillandous, Malos Madu, Male; Milledon Madou, mit der Insel Mater. Südlich liegt die Gruppe Kandu, 12 felsige Inseln. [⇐776]

Quelle: Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 776.
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[81⇒] Malediven, Kette von vielleicht 12000 Koralleninseln und Korallenriffen (über die Attols u. Koralleninseln vgl. Bd. I. S. 348) etwas südwestl. von Ceylon, sind theilweise bewohnt und erzeugen Palmen, Reis, Yams etc.; die Einw., etwa 200000, sind Singalesen mit Arabern vermischt, Mohammedaner, stehen unter einem auf der Hauptinsel Male residirenden Sultan. [⇐81]

Quelle: Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 81.
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