Lemme

[399] Lemme, Ludwig, prot. Theolog, geb. 8. Ang. 1847 in Salzwedel, wurde 1872 Repetent bei der theologischen Fakultät in Göttingen, 1874 Domhilfsprediger und zweiter Inspektor des Domkandidatenstifts in Berlin, 1876 Inspektor des Johanneums in Breslau. Nachdem er sich dort in dem gleichen Jahr für neutestamentliche Theologie habilitiert hatte, wurde er 1881 zum außerordentlichen Professor ernannt und 1884 als ordentlicher Professor nach Bonn berufen, von wo er 1891 in gleicher Eigenschaft nach Heidelberg übersiedelte. L. gab »Die drei großen Reformationsschriften Luthers vom Jahre 1520« (Gotha 1875, 2. Aufl. 1884) heraus und schrieb: »Das Evangelium in Böhmen« (das. 1877); »Die religionsgeschichtliche Bedeutung des Dekalogs« (Bresl. 1880); »Das erste Ermahnungsschreiben des Apostels Paulus an Timotheus« (das. 1882); »Die Sünde wider den Heiligen Geist« (das. 1883); »Die Prinzipien der Ritschlschen Theologie und ihr Wert« (Bonn 1891); »Grundlage, Ziel und Eigentümlichkeit des theologischen Studiums« (Heidelb. 1891); »Die Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen« (das. 1893); »Das Recht des apostolischen Glaubensbekenntnisses und seine Gegner« (das. 1893); »Heilstatsachen und Glaubenserfahrung« (das. 1895); »Zeugnisse vom Heil in Jesu Christo«, Predigten (das. 1899); »Endlosigkeit der Verdammnis und die allgemeine Wiederbringung« (Großlichterfelde 1899); »Der gegenwärtige Stand der Ethik« (Karlsr. 1900); »Die Buße nach Schrift, Bekenntnis und Erfahrung« (Herborn 1901); »Das Wesen des Christentums und die Zukunftsreligion« (Großlichterfelde 1901; neue Aufl. 1904); »Religionsgeschichtliche Entwickelung oder göttliche Offenbarung?« (Karlsr. 1904); »Christliche Ethik« (Großlichterfelde 1904–05, 2 Bde.). 1892–95 gab L. die »Neuen Jahrbücher für deutsche Theologie« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 399.
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