[47] Schrot (Blei-, Flintenschrot, Hagel), erstarrte Bleitropfen von 1,25 mm (Dunst, Vogeldunst) bis gegen 6 mm (Rehposten, Posten, Roller, Schwanenschrot) Durchmesser, wird besonders bei der niedern Jagd aus Schrotgewehren (Flinten) verschossen. Zur Darstellung von S. schmelzt man Blei, damit es sich leichter körnt, mit so viel Arsen oder mit Arseniger Säure und Kohle oder mit Schwefelarsen zusammen, daß das Schrotmetal 10,3 (Weichschrot) bis 1 Proz. Arsen (Hartschrot) enthält, bedient sich als Schrotform eines Kessels, dessen flacher Boden siebartig mit gleich großen Löchern versehen und mit Gekrätz bedeckt ist, durch welches das Metall allmählich durchsickert. Aus diesem Gefäß läßt man das Blei in einen 3035 m hohen Turm (Schrotturm) einem aufsteigenden Luftstrom entgegen herabtropfen, so daß die Tropfen, bevor sie den Boden erreichen, vollständig erstarren. Statt der Türme kann auch ein tiefer Brunnen oder Schacht dienen. Man sammelt das S. in Wasser, das mit einer dicken Öl- oder Talgschicht bedeckt ist und etwas Schwefelnatrium enthält, um durch die Bildung einer dünnen Haut von Schwefelblei die Oxydation zu verhindern. Das abgetrocknete S. wird auf eine schräg liegende Tafel gebracht, von der nur die völlig runden Körner herabrollen. Diese werden sortiert und mit Graphit in einer um ihre Achse rotierenden Trommel poliert. Die Annahme, daß Hartschrot größere[47] Durchschlagskraft besitze als Weichschrot, konnte durch Schießversuche nicht bestätigt werden. Die Größenbezeichnung des Schrotes geschah bisher nicht völlig übereinstimmend nach Nummern: 000000 bis 12, gegenwärtig nach Millimetern; die bisherige Nr. 12 = 1,25 mm, Nr. 7 = 2,5, Nr. 3 = 3,5 mm.
Brockhaus-1911: Schrot und Korn · Schrot
Herder-1854: Schrot [2] · Schrot [1]
Lueger-1904: Schrot [2] · Schrot [1]
Meyers-1905: Schrot [3] · Schröt. · Schrot und Korn · Schrot [2]
Pierer-1857: Schrot · Schwacher Schrot · Breiter Schrot · Ganzer Schrot