Ule [2]

[878] Ule, 1) Otto, naturwissenschaftlicher Schriftsteller, geb. 22. Jan. 1820 in Lossow bei Frankfurt a. O., gest. 6. Aug. 1876 in Halle, studierte seit 1840 in Halle und Berlin erst Theologie, dann Naturwissenschaften, war 1845–48 Lehrer am Gymnasium in Frankfurt a. O. und privatisierte seitdem in Halle. Er schrieb: »Das Weltall« (3. Aufl., Halle 1859, 3 Bde.); »Die Wunder der Sternenwelt« (Leipz. 1861; 4. Aufl. von Klein, 1906); »Warum und Weil«, Fragen und Antworten physikalischen Inhalts (chemischer Teil, 3. Aufl., Berl. 1887; physikalischer Teil, 9. Aufl. 1904); »Die Erde nach den Erscheinungen ihrer Oberfläche« (bearbeitet nach Reclus, das. 1873–76; 2. Aufl. von Willi Ule, Braunschw. 1892). Mit Karl Müller und Roßmäßler gründete er 1852 die Zeitschrift »Die Natur«.

2) Willi, Geograph, Sohn des vorigen, geb. 9. Mai 1861 in Halle, studierte Mathematik, Naturwissenschaft und Geographie in Berlin und Halle, habilitierte sich 1889 für Erdkunde an der Universität Halle, wurde 1897 Professor und 1907 als solcher nach Rostock berufen. Er schrieb: »Die Mansfelder Seen« (Halle 1889); »Die Tiefenverhältnisse der Masurischen Seen« (Berl. 1890); »Zur Hydrographie der Saale« (im 10. Bd. der »Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde«, Stuttg. 1896); »Beitrag zur physikalischen Erforschung der baltischen Seen« (ebenda, Bd. 11, 1898); »Niederschlag und Abfluß in Mitteleuropa« (ebenda, Bd. 14, 1903); »Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen« (Ausg. A, 7. Aufl., Leipz. 1907, 2 Tle.; Ausg. B, 2. Aufl., das. 1907); »Grundriß der allgemeinen Erdkunde« (das. 1900); »Heimatkunde des Saalkreises« (Halle 1906 ff.); »Forschungen am Ammersee in Oberbayern« (Münch. 1906). Mit A. Kirchhoff verfaßte er den »Bericht über die neuere Literatur zur deutschen Landeskunde« (3. Bd., Bresl. 1906).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 878.
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