Evolviren

[24] Evolviren (v. lat.), entwickeln. Evolvirende Linie (Evolvente), s.u. Evolution 2).[24] thum, Kathedrale mit 250 Fuß hohem durchbrochnem Thurme, Kirche des St. Taurin, Präfecturpalast, bischöflicher Palast, Botanischer Garten, Gesellschaft der Künste u. Wissenschaften u. des Ackerbaus; Seminar, öffentliche Bibliothek (8000 Bde.), Fabriken in Baumwollenwaaren, Tuch, Manchester, Leder u. Papier; Handel damit u. mit Getreide; 117,000 Ew. In der Nähe das ehemals der Kaiserin Josephine gehörende Schloß Navarre, vom Herzog Moritz Gottfried von Bouillon 1636 gebaut. Bei dem nahe gelegenen Dorfe Vieil-E. zahlreiche Römische Alterthümer (Bäder, Amphitheater, Aquäduct). – E. ist das Mediolanum der Alten; war Hauptstadt der Aulerci Eburovices (woher auch der Name E.) in Gallia Lugdunensis; im 3. Jahrh. wurde das Bisthum hier gegründet; in der fränkischen Zeit gehörte es zu Neustrien; Karl der Einfältige trat E. mit andern an Rollo, Herzog der Normannen, ab. Richard I. erhob E. für seinen Sohn Robert zur Grafschaft; nachher kam E. an das Haus Montfort, u. 1200 überließ der Graf Amalrich E. an König Philipp August; Philipp der Schöne schenkte E. seinem Bruder Ludwig; 1316 erhob Ludwig X. E. zu einer Pairie; durch Philipp, Sohn des Grafen Ludwig, welcher die Königin Johanna von Navarra heirathete, kam E. an Navarra; Karl III. von Navarra vertauschte E. wieder an König Karl VI. von Frankreich, u. E. wurde zur Kronengeschlagen. 1651 wurde E. dem Hause La Tour zum Ersatz für Sedan gegeben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 24-25.
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