Gisĕke

[367] Gisĕke, 1) (eigentlich Köszechr), Nikolaus Dietrich, geb. 2. April 1724 zu Günz in Ungarn; nach dem frühen Tode seines Vaters kam er mit seiner Mutter nach Hamburg; studirte seit 1745 in Leipzig Theologie, wurde dort in den Leipziger Dichterverein aufgenommen, 1754 Oberhofprediger in Quedlinburg u. 1760 Superintendent u. Consistorialassessor in Sondershausen, wo er 23. Febr. 1765 starb; Poetische Werke, herausgeg. von K. Ch. Gärtner, Braunschw. 1767; Predigten, Flensburg 1780. 2) Paul Dietrich, geb. 1745 in Hamburg; Arzt, Lehrer der Physik u. der Poesie daselbst; st. 1796. Er schr.: C. de Linné termini botanici, Hamb. 1781, u. Aufl. 1787; C. a. Linné praelectiones in ordines naturales plantarum, ebd. 1792. 3) (G.-Metzler), Karl Ludwig, geb. in Augsburg; war erst Schauspieler in Wien, studirte dann Mineralogie, wurde Professor derselben in Halle u. bereiste 1805–1809 Grönland, wurde 1813 Professor der Naturgeschichte in England u. st. 1832; er schr.: Reise in Grönland, 1820. 4) Robert, Urenkel von G. 1), geb. 1829 in Marienwerder, studirte seit 1846 in Breslau, Halle u. Berlin Theologie, Philosophie u. Geschichte, u. lebt gegenwärtig, mit literaturhistorischen Studien beschäftigt, in Leipzig. Er schrieb die Romane: Moderne Titanen, 1850; Pfarr-Röschen, 2. A. 1854; Carrière, 1852; Kleine Welt u. große Welt, 1853; Johannes Rathenow (historisches Trauerspiel), 1855; das Schauspiel: Va banque, 1855; das Lustspiel: Graf Cagliostro; auch gibt er seit 1855 die Novellenzeitung heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 367.
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