Martĭus [2]

[932] Martĭus, 1) Ernst Wilhelm, geb. 1766 in Weißenstadt, war Hofapotheker u. Professor in Erlangen u. st. 1349. Er war Mitbegründer du Botanischen Gesellschaft in Regensburg u. schr.: Erinnerungen aus meinem 90 jährigen Leben, 1847. 2) Heinrich von M., geb. 1781 in Radeberg; wurde 1804 in Moskau Unteraufseher am kaiserlichen Museum, bereiste 1808–11 Sibirien, die Ukraine, den Kaukasus etc., kehrte 1816 nach Sachsen zurück, prakticirte als Arzt in Bautzen, dann als Physicus in Nossen, war seit 1828 in Berlin u. st. die, 1831. Er schr.: Prodromus fiorae mosquensis, Most. 1812, 2. Aufl. Lpz;. 1820; Über die Geburtshülfe, aus dem Chinesischen, Mosk. 1810, u. Anfl. Freib. 1820; De lepra taurica, Lpz. 1816 (deutsch Freiberg, 1819); Das Kloster Altenzelle, 1820, u. m. 3) Karl Friedrich Philipp von M., Sohn von M. 1), geb. 1794 in Erlangen; studirte Medicin, nahm als Botaniker an der von der österreichischen u. baierischen Regierung veranstalteten Wissenschaftlichen Reise nach Brasilien 1817–20 Theil, welche er mit seinem Reisebegleiter, I. B. von Spix, beschrieb (Münch. 1823–31, 3 Bde), wurde 1820 in den Adelsstand erhoben u. ist Professor u. Director des Botanischen Gartens in München; er schr.: Flora crypt. Erlangensis, Nürnb. 1817; Genera et species palmarum, quae in itinere per Brasilian ann. 1817–20 depingi cur., Münch. 1824–49, 9 Bde.; n. A. Lpz. 1856 ff.; Nova genera et species plantarum, quas in itinere per Bras. ann. 1817–20 colleg. et descr., Münch. 1827–31, 3 Bde.; Die Physiognomie des Pflanzenreichs in Brasilien, Münch. 1824; Icones selectae plantar. cryptogram. Brasil., ebd. 1829, Fol.; Flora brasil., Stuttg. 1829 ff.; Conspectus regni vegetabilis sec. characteres morpholog., A, Nürnb. 1835; Reden u. Vorträge über Gegenstände aus dem Gebiete der Naturforschung, Stuttg. 1838; Historia naturalis palmarum, Münch. 4) Theodor Wilhelm Chr., Bruder des Vorigen, war früher Apotheker, wurde dann Privatdocent u. 1848 Professor der Pharmacie u. Pharmakognosie in Erlangen; er schr: System einer Arzneitaxe nach Procenten, Erl. 1826; Grundriß der Pharmakognosie des Pflanzenreichs, ebd. Lehrbuch der pharmaceutischen Zoologie,[932] Stuttg. 1838; Beleuchtung der neuesten baierischen Apothekerordnung, Erlang. 1838; übersetzte Guibourts pharmaceutische Waarenkunde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 932-933.
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