Messāla

[163] Messāla, Familie der Valeria gens, deren Glieder den Beinamen Corvinus von ihrem Ahn, M. Valer. Maximus (s.d.), haben. 1) Marcus Valerius Messala Corvinus, Urenkel des berühmten M. Val. Maximus (s.d. 12) Corvinus, war 263 v. Chr. Consul, als welcher er den König Hiero u. die Carthager auf Sicilien besiegte; er soll auch von dort die erste Sonnenuhr nach Rom gebracht haben. 2) Marc. Val. Mess., 161 v. Chr. Consul, gab mit seinem Collegen Fannius das Fannische Sumtuargesetz. Auch wurden unter Beiden durch einen Senatsbeschluß die Rhetoren u. Philosophen, als Jugend u. Sitten verderbend, aus Rom verwiesen; 154 wurde er Censor. 3) Marc. Val. Mess. Niger, war 61 v. Chr. Consul u. zeichnete sich als Redner aus; 54 vertheidigte er den Scaurus. 4) Marc. Val. Mess., Vetter des Vor. u. Neffe des Redners Hortensius, wurde nach vielen Intriguen des Pompejus 53 v. Chr. Consul, aber im folgenden Jahre der Bestechung angeklagt u. von seinem Oheim erfolgreich vertheidigt; im Bürgerkriege stand er auf der Seite des Cäsar u. kämpfte in Spanien u. Afrika. 5) M. Val. Mess. Corvinus, Sohn des Vor., geb. 59 v. Chr., einer der edelsten Römer, berühmter Redner, Gelehrter u. Beschützer der Dichter (bes. des Tibullus); 43 v. Chr. vom Triumvir Antonius geächtet, floh er zu Cassius u. Brutus nach Macedonien, ging nach der Schlacht bei Philippi mit den übrigen Republikanern zu Antonius über, aber weil sich dieser durch seine Schwelgerei verächtlich gemacht hatte, 40 zu Octavianus; er besiegte 34 die Selasser in den Alpen, wurde 31 mit Octavian Consul, half ihm den Sieg bei Actium erfechten, siegte 27 über die aufrührerischen Aquitaner, wurde 26 Praefectus urbi u. st. 11 v. Chr.; er schr.: De familiis romanis. Das ihm beigelegte Werk De Augusti progenie (zuerst herausgeg. von Bedrot mit Florus; dann von Sylburg in Scriptores historiae rom, von Tzschucke, Lpz. 1793, auch in Hist. rom. script. min., Zweibr. 1789) hat einen späteren Verfasser. Vgl. Moller, De M., Altorf 1789. 6) M. Val. Mess. (Messalinus), Sohn des Vor., wurde 3 n.Chr. Consul, dann Proconsul in Pannonien u. Dalmatien, er ward von den Dalmatiern geschlagen, wußte aber durch geschickte Manoeuvres sein Heer zu retten. Er war Freund des Germanicus u. an ihn sind mehre Gedichte Ovids aus seinem Exil gerichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 163.
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