Ohrenkrankheiten

[243] Ohrenkrankheiten, krankhafte Zustände, welche das äußere, mittlere od. innere Ohr betreffen, deren Erkenntniß u. Heilung Otiatrik (Otiatrie) heißt. Ursachen der O. sind Erkältungen, manche Allgemein krankheiten (Typhus, Scharlach, Masern etc.), fremde Körper im Ohre, mechanische Einwirkungen auf den Schädel. Entzündliche Affectionen des Gehörorgans können das Gehirn in Mitleidenschaft ziehen, geben aber im Ganzen eine bessere Aussicht auf Heilung als rein nervöse. Die örtliche Behandlung bleibt immer die Hauptsache u. unerläßlich, ist eine genaue Untersuchung des Ohres mittelst des Ohrenspiegels (s. Spiegel); auch das Ausspritzen des Gehörgangs mit der Ohrenspritze dient nicht nur zur Heilung, sondern auch zur Erkenntniß der O.; vgl.: Itard, Traité des maladies de l'oreille, Par. 1842; Linke, Handbuch der Ohrenheilkunde, Lpz. 1837–1845; Kramer, Erkenntniß u. Heilung der O., Berl. 1849; Polansky, Grundriß zu den Lehren von den O., Wien 1842; Schmalz, Erfahrungen über die Krankheiten des Gehörs u. ihre Heilung, Lpz. 1846; Wilde, Pract. observat. on aural [243] surgery, Lond. 1853, deutsch von Hasselberg, Göttingen 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 243-244.
Lizenz:
Faksimiles:
243 | 244
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika