[473] Preference (fr., spr. Preferangs), Stichspiel, mit Deutscher Karte unter drei, gewöhnlich aber unter vier Personen, so daß der Geber beim Spiele nicht betheiligt ist, gespielt. Der Geber läßt zur rechten Hand abheben, legt die zwei obersten Blätter (Talon) verdeckt auf den Tisch u. gibt links jedem Spieler 10 Karten in vier Würfen zu 3,2,3,2. Die Vorhand erklärt, ob sie spielt; wenn sie paßt, so erklärt sich der Zweite u. so der Dritte. Passen Alle, so wird der Talon aufgedeckt u. wie vorher verfahren. In diesem Falle nimmt der Spieler den Talon zu seinen Karten u. legt dafür zwei beliebige Blätter weg. In beiden Fällen kann der, welcher sich zum Spielen erklärt hat, durch den Folgenden in höherer Farbe überboten werden. Die höchste Farbe (Préférence) ist Roth, die zweite Schellen, die dritte Grün, die niedrigste Eicheln. Ist ein Spiel angesagt, so gehen die Andern mit od. passen. Der Spieler muß fünf Stiche machen, der Mitspielende zwei. Machen sie weniger, so sind sie bête. Spieler u. Mitgehende verlieren dann in Roth 40, in Schellen 30, in Grün 20, in Eicheln 10 Marken. Der Spieler gewinnt die nämliche Zahl, wenn er die zum Gewinnen des Spiels nöthigen Stiche od. auch mehr macht. Der Mitgehende erhält dafür von dem Gewinner für jeden Stich vier Marken in Roth, drei in Schellen, zwei in Grün, eine in Eicheln. Selbst nur ein Stich wird ihm von dem Spieler gutgethan. Verliert der Spieler das Spiel, so bezahlt er den Mitgehenden ebenfalls die Stiche. Geht Keiner mit, so hat der Spieler gewonnen. Er spielt jedes Mal aus u. nach ihm, wer den Stich macht. Die Farbe, in welcher gespielt wird, ist Trumpf u. sticht alle andern Farben. Die ausgespielte Farbe muß bekannt werden, man ist jedoch nicht zum Stechen gezwungen, wenn man sie nicht hat. Das Daus sticht alle andern Blätter, der König den Ober, dieser den Unter, dieser die Zehn etc. Wird um Geld gespielt, so setzt jeder Theilnehmer eine durch Übereinkunft bestimmte Summe in den Pot, woraus der Gewinner die Marken nimmt, die das Spiel ihm einträgt, u. in welchen der Verlierende die verlorene Zahl setzt. Die Mitgehenden bezahlt der Gewinner, werden sie aber bête, so setzen sie den ganzen Betrag des Verlustes. Gewöhnlich werden Gewinn u. Verlust angeschrieben. Jeder Spieler macht diese Figur haben sich:
Ist man übereingekommen, 100,200,300 etc. Marken abzuspielen, so setzt man über die Figur 10,20,30 etc. Die Null, durch welche die Zahl 100 bezeichnet wird, bleibt weg.
Eine Zahl ohne Null bedeutet die Zehner.
Gewinnt der Spieler, so schreibt er die Anzahl Marken, welche ihm zukommen, von der über der Figur stehenden Summe ab u. setzt z.B. in préférence statt der 10 eine 6. Verliert er in Schellen, so schreibt er die Summe des Verlustes zu u. setzt statt der 10,13. Hat ein Spieler seine Anfangs angeschriebenen Marken u. darüber gewonnen, so zieht er über der Figur, über die gewonnenen Marken einen Halbzirkel.
Unter dem Querstriche der Figur werden die Striche bemerkt, welche Jeder von dem Andern gut hat. Die linke Seite gilt dem Nachbar zur linken, die rechte dem zur rechten Hand u. die Mitte dem gegenüber Sitzenden.
Stehen nur noch so wenig Marken im Pot, daß der Gewinner nicht mehr die ihm gebührende Zahl bekommt, od. ergibt sich dasselbe aus den über den Figuren stehenden Zahlen.
so schließt sich die Partie u. der Spieler kann nur gewinnen od. verlieren, was noch abzuspielen ist. Soll die Partie fortgesetzt werden, so setzt Jeder wieder in den Pot, od. schreibt sich eine neue Zahl an. Hätte man so die Zahl 100 angenommen, so würde der Erste 7 (70), der Zweite nichts, der Dritte 15 (150), der Vierte 19 (190) über seine Figur schreiben. Bei geschlossener Partie berechnet man sich gegenseitig.
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