[768] Zwick, Johann, geb. um 1496 in Constanz, studirte erst Theologie in Basel, dann Jurisprudenz in Freiburg, machte hierauf Reisen in Frankreich u. Italien u. lehrte dann die Rechte in Freiburg u. Basel; er trat später zur Theologie zurück u. wurde 1522 Pfarrer in Riedlingen; hier begann er das Evangelium zu predigen, wurde aber deshalb 1525 seiner Pfarrstelle entsetzt u. lebte seitdem in Constanz, wurde hier Prediger u. betheiligte sich seit 1529 mit Blarer an der Einführung der Reformation in Constanz, sowie in andern Städten der nördlichen Schweiz; 1536 war er in Wittenberg bei der Abfassung der Concordia, ohne dieselbe aber zu unterschreiben, u. ließ sich auch in die durch Bucer betriebenen ferneren Unionsversuche nicht ein, obgleich er kein persönlicher Gegner Luthers war. 1542 ging er nach Bischofszell im Thurgau, um unter den Pestkranken nach dem Tode ihres Pfarrers zu wirken, u. st. hier 23. Oct. 1542. Er ließ das griechische N. T., Zürich 1535, herausgeben u. schr.: Das Vaterunser in Frag- u. Betweis, Bekenntniß der zwölf Artikel des Glaubens an Jesu Christo, Zwei Katechismen 152628; Gsangbüchle von viel schönen Psalmen u. geistlichen Liedern, Zür. 1536, vermehrt 1540; Rhapsodiae (lateinische Lieder u. Gebete für die gebildete Jugend).
Pierer-1857: Zwick [1]