1. Auf des Fleischers Tisch kommt selten ein saftiger Braten.
2. Beim Fleischer sind alle Kühe Ochsen, beim Gerber sind alle Ochsen Kühe.
Frz.: A la boucherie, toutes vaches sont boeufs, et à la tannerie, tous boeufs sont vaches. (Lendroy, 1393.)
3. Besser der Fleischer im Haus, als der Doctor.
4. Der Fleischer krauet den Ochsen (das Schwein), eh' er ihn (es) schlägt (sticht).
Holl.: Hij doet als de vleeschhouwers, die de ossen troetelen, als zij ze willen slagten. (Harrebomée, II, 390.)
5. Der Fleischer sieht auf die Mast, die Ziege auf den Schlächter. (Türk.)
6. Der Fleischer sticht so viel (mehr) Kälber als Kühe. – Parömiakon, 1835.
7. Ein einziger Fleischer fürchtet sich nicht vor tausend Schafen.
8. Fleischer, schlachte einen Ochsen, sagte der Bettler, und gib mir für einen Dreier Geschlinge.
9. Fleschers Dochter kickt ût Strumpweber sin Finster. (Altmark.) – Danneil, 100.
Um zu sagen: irgendein Kleidungsstück ist derart schadhaft, dass man die blosse Haut sehen kann.
10. Jeder Fleischer lobt sein Rindfleisch.
11. Wenn der Fleischer füttert, will er mästen. – Simrock, 2512a; Körte, 1422; Scheidemünze, I, 876.
Von eigennützigen Wohlthatserweisungen.
12. Wenn der Fleischer Ochsen kaufen will, geht er aufs Land.
Ist die Spitze des Sprichworts gegen die Bildungszustände in unsern Landgemeinden gerichtet?
*13. Der Fleischer guckt heraus.
So sagt man in Schlesien, wenn ein Theil des blossen Körpers infolge der zerlöcherten Kleidung sichtbar wird.