1. Es ist nix mehr do! – Tendlau, 872.
Jüd.-deutsch: Bōruch hu uwöruch Schemóo (gelobt sei er, gelobt sein Name)! Damit beginnt nämlich das Tischgebet, das nach dem Essen gesprochen wird. Jemand, der gern noch gegessen hätte, wenn noch etwas dagewesen wäre, begann damit sein Tischgebet.
2. Es ist was da und streut auch.
Fällt auch etwas ab.
3. Ich bin da, sagte der Hund.
Spott auf jemand, der seine Person sehr hervortreten lässt.
Holl.: Ik ben éen, zei de hond. (Harrebomée, I, 170.)
4. Nun wärn mer do, sagen die Pathen, wenn sie mit dem Kinde zur Taufe kommen. (Oberlausitz.)
5. Ôk all wedder dôr? säd' de Voss to'n Swînegel, dôr lêpen se Werrbân1. – Hoefer, 359.
1) Wettbahn, um die Wette. – Es wird hier auf die bekannte plattdeutsch behandelte Geschichte des Wettlaufens zwischen Hasen und Igel angespielt. (Vgl. Frommann, VI, 241.)
6. Wer nicht da ist, bekommt die Beine (Knochen).
Frz.: Les absens ont toujours tort. – Os sont pour les absens.
Lat.: Absens haeres non erit. (Faselius, 4; Wiegand, 454.)
7. Wer nicht da ist, dem wird der Kopf nicht gewaschen. – Bücking, 250.
Lat.: Absens carens. (Faselius, 4; Wiegand, 1038; Philippi, I, 3; Binder II, 31; Eiselein, 149.)
8. Wer nicht da ist, hat immer unrecht.
9. Wer nicht da ist, isst nicht mit.
10. Wer nicht da ist, wird bald vergessen.
11. Wer nicht da ist, wird nicht mitgezählt. – Tendlau, 888.
*12. Es ist alles da, nur die Einladung fehlt. (Lit.)
Bezieht sich auf die in Litauen herrschende Sitte, die es verbietet, wenn man auch vor dem reichsten Mahl steht und dem Verhungern nahe ist, auch nur [557] einen Bissen zu berühren, bis der Wirth wiederholt gebeten und zum Zulangen genöthigt hat. Man bedient sich des Sprichworts, wenn man von reichen Gastmählern hungrig heimkehrt, weil der Wirth nicht verstanden hat, die Gäste angemessen zu nöthigen. (Wurzbach I, 33.)
*13. Ich bin nicht da für einen Petersdreck.
*14. Wenn er nicht da wäre, es könnte nicht gemacht werden. (Schles.)
Spott auf einen, der alles allein zu verstehen, alles besser zu wissen und besser machen zu können vermeint.
15. Was nicht da ist, darf man nicht geben. – Graf, 184, 13.
In Westfalen: Was da nycht en ys des en darf men nycht gheven. (Seibertz, Urkundenbuch; Rüdener, Naturrecht, 360.)
16. Wenn ich schon nicht da bin, sagte Hans (Hanswurst), wird nichts Rechtes.
Die Aegypter sagen von einem dünkelhaften Menschen, der sich einbildet, ohne ihn könne man nicht leben: »Lehrt mich doch, wie ich von euch wegkomme! Lass uns allein, sagte sie, und packe dich.« (Burckhardt, 426.)
17. Wer nicht da ist, der hat genug gehabt. – Gengler, 1500.
*18. Es war alles da, was Beine hat.
*19. Ich bin da, und du bist da; und wenn ich wiederkomme, bin ich wieder da. (Danzig.) – Frischbier, I, 526.
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