1. Dick und rund, denn hast gleich ein Pfund. – Kirchhofer, 353.
Sagt die Spinnerin, wenn's beim Garn aufs Gewicht ankommt.
2. Dick up, segt Hans, dat sall'n Hingst warn. – Hoefer, 424.
3. Mancher gilt für dick und er ist nur ausgestopft.
4. Mancher scheint so dick und fett, der nichts als Haut und Beine hätt'.
*5. Dör dick un dünn möten. – Richey.
Sich nicht schonen dürfen.
Holl.: Hij loopt door dik en dun. (Harrebomée, I, 133.)
*6. Durch dick und dünn. – Eiselein, 119.
Frz.: A la merci des vents et des flots. (Kritzinger, 452.)
*7. Durck dick und dünn gehen dürfen.
Alles unter den Händen haben.
*8. Durch dick und dünn schwören.
*9. Durch Dick vnd Dinne herdurch waden. – Chemnitius, I, 476.
*10. Er hat es dick (satt).
*11. Er hat mich durch dick und dünn geführt.
Frz.: Il m'a mené par toutes sortes de chemins. (Leroux, I, 41.)
*12. Er ist dabei (davon) nicht dicker geworden.
Es hat ihn nicht reicher gemacht, keinen Segen gebracht.
Frz.: Il n'en est pas plus gras pour cela.
*13. Er ist dick wie e Schweizerkuh. (Troppau.)
*14. Er ist gleich dick wie Saudreck.
*15. Er ist so dick wie eine Tanne. (Ostpreuss.)
*16. Er trägt zu dick auf.
Uebertreibt.
*17. He geiht dür Dicke un Dünne. (Lippe.)
Verfährt rücksichtslos, kümmert sich um niemand.
*18. He is so dick as ene Teke1. (Osnabrück.)
1) Zecke: Insekt, das sich auf Menschen und Vieh setzt, sich dick saugt und dabei sehr hart ist.
*19. Hei is so dicke (voll, betrunken) äs en Beist. (Westf.) (S. ⇒ Ansehen 29 und ⇒ Boden 38.)
*20. Hei is so dicke äs ne Knappule. (Westf.)
*21. Hei is so dicke äs ne Mastsuege. (Westf.)
*22. Hei is so dicke äs ne Pedde (Kröte). (Westf.)
*23. Hei is so dicke äs ne Schinnertiewe. (Westf.)
*24. Hei is so dicke äs ne Trumme. (Westf.)
*25. Hei is so dicke äs ne Ule. (Westf.)
*26. Hei is so dicke äs ne Uesse (Kröte). (Westf.)
*27. Ich hab' ihm dick und dünn geben.
28. Durch dick und dünn, sagte der Budenbesitzer, da versuchte er es abwechselnd mit der Riesendame und dem Skelettmenschen.
29. Ist mir's zu dick, so spalt' ich's; ist mir's zu dünn, so halt' ich's. (Westfalen.)
Gebackenes Brot u. dgl.
30. Lat se man erst dicke sîn, dann willt se dat dünnebéier schon drinken, säd Süpke, da lebte he noch. (Hannover.) – Gebhard, Ms.
*31. De dett so dikke, wie de Lûs in'n Schorfe.
*32. Dick 'rin. – Frischbier, II, 525.
Zuruf in der Bedeutung: Frisch drauf los.
*33. Dick wie ein altbayerisch Sesser. – Fliegende Blätter 1859, 102b.
*34. Er hat's dick im Kopf.
*35. He löpt dör dick un dünn. (Holstein.) – Schütze, I, 221.
*36. Hei ös dick on dûn. – Frischbier, II, 526.
D.i. wohlgenährt.
[1130] *37. Ich hab' es so dick, als wie mit Löffeln gegessen.
*38. Mit Einem durch dick und dünn gehen. – Frischbier, I, 569.
Ihm blindlings folgen.
*39. Sau dicke, sau dünne; sau niren, so satt. – Schambach, II, 344.
So dick, so dünn, nie nach Neuem begierig, so überdrüssig. So gross bei Unbeständigen und Veränderlichen eine neue Freundschaft oder Liebe sein mag, ebenso gross ist auch bald ihre Gleichgültigkeit und ihr Ueberdruss, sobald der Reiz der Neuheit verflogen ist.
*40. Sich dick machen.
Wichtig thun.
*41. So dik as 'ne Trummelte.1 (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 58, 29.
1) Eine kleine apfelförmige Birne; hier vielleicht eine Trommel, von trumme, trummeln – sich rollen, tombolare – purzeln, Trummelskop = Purzelbaum. Um die Dicke sprichwörtlich zu veranschaulichen, hat man in der Grafschaft Mark auch noch die Ausdrücke: huckedicke, bummeldicke, faldicke, hiemelhâgeldicke, kaneunendicke, sneppendicke, stärnendicke, stüärtedicke.
*42. So dick wie Parêske. (Natangen.) – Frischbier, 2866.
Wenn eine Vorspeise, Grütze, Mus u.s.w., zu dick gerathen ist.
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