Wer Granada nicht gesehen, der hat nichts gesehen. – Reinsberg VI, 9.
Dieses auch in Deutschland bekannte Wort ist der sprichwörtliche Ausdruck des spanischen Nationalgefühls, das auch in den untern Schichten des Volks im reichern Masse vorhanden ist, als Bildung. Selbst der elende Manolo, der Lazzarone Spaniens, ruft aus: El que no ha visto Granada, no ha visto nada. Oder: Quien no ha visto ⇒ Sevilla (s.d.), no ha visto maravilla. Oder: Wo ⇒ Madrid (s.d.) ist, da schweigt die Welt. Wie der Lazzarone Neapels: Vedi Napoli (s. ⇒ Neapel) e poi muori. Selbst die Eskimos nennen sich: Elles Keralit (ausgezeichnete Männer). Die Chinesen sprechen von ihrem Lande als dem himmlischen Reiche. Die jüdischen Rabbiner rühmten von Jerusalem, dass die Achse der Erde durch ihre Stadt gehe. Die alten Griechen nannten ihre heilige Stadt Delphi den Nabel der Erde. Die Franzosen legten den ersten Meridian durch Paris, die Engländer durch ihre Sternwarte zu Greenwich, die Spanier durch das alte Toledo.