1. Hinten hüte dich, siehe für dich. – Petri, II, 381.
2. Hinten und vorn besehen ist einerlei. (Leipzig.)
3. Was hingere-n-isch, isch g'mäit. (Solothurn.) – Schild, 62, 74.
*4. Der ist hinten lange nicht so wie vorn. (Trier.)
Er ist anders, als er sich zeigt.
*5. Er hat hinten auch Augen.
Lat.: In occipitio quoque oculos gerit. (Seybold, 246.)
*6. Er hat nichts hinten und nichts vorn.
*7. Er weiss sich hinten und vorn keinen Rath. (Schles.)
*8. Etwas von hinten und vorn ansehen.
Von allen Seiten betrachten, untersuchen. In dieser Hinsicht bildeten die Alten den Janus mit zwei Gesichtern ab. Die Römer sagten dafür: A fronte atque a tergo. (Faselius, 2; Erasm., 8.)
*9. Hinten müss's 'naus, wenn's vorn nicht 'raus kimmet. (Rott-Thal bei Passau.)
Vom Schwätzer, der nichts, was er weiss, bei sich behalten kann.
*10. Hinten schenkt man Weissbier.
Scherzwort in der Niederlausitz, wenn einem Knaben das Hemd hinten herausguckt.
*11. Hinten vnd vornen. – Franck, II, 82b.
»Eins Dings fleissig warnemen vnd das gegenwertig mit dem zukünftigen vnd vergangnen vergleichen.«
*12. 'S is m'r hinne wie auf dem Rick. (Nassau.) – Kehrein, VI, 28.
Es ist mir hinten wie auf dem Rücken, d.h. einerlei, gleichgültig.
*13. Sie lässt ihm hinten offen. (Rottenburg.)
Sie will ihn nicht.
*14. Sie möcht' ihm hinten hineinschlupfen. (Rottenburg.)
Vor Liebe und Zärtlichkeit.
*15. Sie thät's ihm hinten hineinschieben.
Möchte ihm alles geben.
16. Wer hinten nichts zu thun hat, soll vorne bleiben. – Die Teufelsmühle am Wienerberg, S. 20.
*17. Er ist hinten und vorn. (Ulm.)
*18. Er schlupft em hinta nei. – Michel, 265.
Er gibt sich alle Mühe, seine Gunst, sein Wohlwollen zu erwerben und zu erhalten, sogar mit Verlust der Ehre und Selbständigkeit.