1. Den Lorber auf dem Kopfe und ein leerer Magen stimmen (vertragen sich) schlecht.
2. Lorbern geben keine Steuer.
Ehre, Ruhm, Verdienste sind keine Gegenstände für Steuererhebung. Die Entstehung des Wortes soll folgende sein: Als der Marschall von Sachsen ausserhalb Paris spazieren fuhr, musste er bei seiner Zurückkunft am Thore halten. Als der Steuerbeamte den Wagen öffnete und den Marschall erblickte, sagte er: »Entschuldigen Ew. Excellenz, Lorbern geben keine Steuer.« (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 2, 290.)
3. Was nützen Lorbern ohne Karpfen.
H. Heine (Reisebilder, III, 7) gebraucht das Wort, um den Gedanken auszudrücken: Was nützen Versprechungen ohne Gehalt.
*4. Auf seinen Lorbern ausruhen.
Holl.: Hij rust op zijne lauweeren. (Harrebomée, II, 11.)
Span.: Piensa bien y no duermas. (Cahier, 3399.)
*5. Den Lorber in Rosinenkuchen suchen.
Sich bei geringfügigen, kleinlichen Geschäften Ruhm erwerben wollen.
*6. Die Lorbern seines Vaters lassen ihn nicht schlafen.
Auch im ironischen Sinne von Fürsten, die noch willkürlicher und schlechter regieren als ihre Väter oder Vorgänger. Der Staatsstreich des Sohnes soll doch nicht kleiner sein als der des Vaters (Jakob I. und manche andere).
*7. Er macht sich Lorber.
Bernstein, der mir diese jüdisch-deutsche Redensart aus Warschau mit der Bemerkung mittheilt, dass sie in einigen Gegenden gebraucht werde, weiss die Bedeutung des Wortes Lorber hier nicht anzugeben. Sonst sagt man auch: Er macht sich Lämmel, d.h. er stellt sich lammfromm, naiv.
*8. Trockene Lorbern ernten.
Von nutzlosem Kampf und Sieg. »Die Arbeiter feierten hier einen Triumph mit trockenen Lorbern.« (Löwe in der Sitzung des preussischen Abgeordnetenhauses vom 14. Februar 1865.)
9. Von Lorbern wird man nicht satt.
Dän.: Bedre er et frugtbar aeble-træ, end et tört laurbær-træ. (Prov. dan., 57.)