1. Auss Most wird Wein. – Lehmann, 176, 25 u. 409, 22.
2. Heunischen1 Most darf man nicht gar viel saufen, man muss sonst mit Schanden den Berg entlaufen. – Nass. Schulbl., XIV, 5.
Hunnischen, eine in den Jahren 906 und 923 von den Sorben und Wenden eingeführte Traubensorte.
3. Ist der Most süss, so hofft man guten Wein. – Lehmann, 409, 22.
Wer guten Most haben will, sagen die Venetier, lese im August. Die Toscaner dagegen rathen: Wenn du Most haben willst, so behacke im August die Weinstöcke. Und die Portugiesen sind der Ansicht: Der Most ist nicht gut, so im August gewonnen ist. (Reinsberg VIII, 162.)
4. Junger Most zersprengt die alten Schläuche.
5. Man fasst nicht Most in alte Schläuche. – Matth. 9, 17; Schulze, 202; Zaupser, 450.
6. Most muss verbrausen vnd stossen. – Lehmann, 409, 24.
7. Most, Wein vnd Hurerei machen toll. – Petri, II, 483.
8. Wer den Most hat ausgetrunken, muss dann in die Hosen tunken.
Von Buhlern.
9. Wer sich Most befleisst zu trinken, dem werden die Hefen übel stinken.
10. Wo es Most gibt, sieht man am Kranze.
Holl.: Waar men den nieuwen most veilt, daar steekt men den krans uit. (Harrebomée, II, 105a.)
*11. Der Most hat noch nicht verbraust. – Lehmann, 409, 24.
*12. Ein guter (frischer) Most on lawr. (S. ⇒ Lauer.) – Waldis, IV, 93, 70.
13. Am Moste erkennt man, wie der Wein schmecken wird.
»Schönes Kindlein, lass dich küssen; bist zum Kusse nicht zu klein. Schmeckt der Kenner doch im Moste, wie ihm schmecken wird der Wein.« (W. Müller, Sprüche, 98.)
14. Wer guten Most will haben, soll im August den Weinberg graben.
It.: Chi vuol aver del mosto, zappi le viti d' Agosto. (Giani, 35.)