*1. Entschuldigen, Herr Oberamtmann, 's sind Saubohne. (Ulm.)
Ein Oberamtmann, Vorsteher eines landwirthschaftlichen Verreins, sagte zu einem Bauer: »Ihr habt schöne Gerste da draussen.« Der Bauer antwortete: »Entschuldigen, Herr Oberamtmann, 's sind Saubohne.«
*2. Herr Oberamtmann, ich habe noch keine Butter gehabt. (Altmark.)
Um einen Tropf lächerlich zu machen, der mitten im Ueberfluss aller übrigen Dinge, auch das Unbedeutendste, das ihm die Gewohnheit wichtig gemacht hat, nicht entbehren will. Zarnack erzählt die Entstehung der Redensart, bei der sein Vater mit zugegen gewesen ist, so: Als auf dem Amte Diesdorf (Kreis Salzwedel, [1087] Magdeburg) die Einführung eines neuen Predigers durch einen festlichen Schmaus gefeiert wurde, war auch der Küster mitgebeten und bekam Braten, Wein und Kuchen in unbezwingbarem Ueberfluss. Zum Schluss der Tafel machte derselbe aber ein sehr betrübtes Gesicht, das dem Oberamtmann auffiel, der ihn fragte: »Nun, Meister Hecht, was fehlt Ihm? Hat Er auch reichlich gehabt?« Worauf der Gefragte halb weinerlich antwortete: »Herr Oawer Amtmann, ick hew noch keen Botter hat.« Er war nämlich gewohnt, zu Hause jede Mahlzeit mit einem Butterbrot zu beschliessen.