1. Alt Rindfleisch und Kalbfleisch sieden nimmer gleich. – Eiselein, 529.
»Rind- und Kalbfleisch sied nicht zugleich.« (Ayrer, IV, 2704, 24.)
2. Es geht kein Rindfleisch über das englische, kein Hammelfleisch über das spanische und kein Kalbfleisch über das italienische.
»Das beste Hammelfleisch, das man essen kann, ist das spanische, weil diese Thiere sich dort einzig von Thymian, Majoran und Quendel nähren. Das schmackhafteste Rindfleisch ist das englische wegen der Trefflichkeit und Fülle der Weiden auf diesem Eiland, und das beste Kalbfleisch findet sich in Italien, weil man dort das Kalb mit Milch und Eigelb auffüttert und ihm den Genuss des Grases verwehrt.« (Witzfunken, VIII, 112.)
[1687] 3. Es gehört viel Rindfleisch für einen Centner Senf.
Dän.: Der vil meget lamme-kiød til persille ror hundrede Mark. (Prov. dan., 376.)
4. Hamburger Rindfleisch, böhmischen Käse und bairisches Bier, das lob' ich mir.
In England lobt man sich: Hummern von Chichester, Strahlenmuscheln von Selsey, Barben von Arundel, Aale von Pulborough, Forellen von Amberley, Heringe von Rye. Brot und Rindfleisch von Buckinghamshire, Schinken von Dunmow und Doncaster, Ale von Derby und londoner Bier. In Polen: Krakauer Schuhe, posener Mädchen, wislitzer Semmel und przemysler Bier. Die Böhmen aber sagen, um ihr raconicer Bier zu erheben: Unus papa Romae, unus portus Anconae, una burris Cremonae, una ceres Rokonae. (Berckenmeyer, 180; Magazin, 1863, S. 603.)
Engl.: Buckinghamshire bread and beef. (Bohn II, 197.)
5. Rindfleisch gereuchert, ist der reichen Kost; Hünerfleisch ist armer Leute essen, das können sie vergelten. – Petri, II, 514.
6. Rindfleisch und Lammfleisch kochen nicht wohl zusammen. – Winckler, II, 60.
7. Sieben Pfund Rindfleisch siedt auch eine gute Suppe. (Rott-Thal.)
8. Ut Rindflêsch kann man kên Kükenbraden snîden. (Mecklenburg.)
Von einem Grobian kann man keine Feinheiten, Zartheiten erwarten.
*9. Rindfleisch für Wildpret auftragen. – Parömiakon, 1214.
Von allen Arten Täuschungen und Betrügereien.
10. Dat is ôk Rindflêsch, söä' de Schlächter, doa verkôfte hä 'ne Kohf .... – Schlingmann, 1232.