1. Wider Rotz und Spath ist kein Rath. – Graf, 260, 218; Estor, III, 665, 1109.
Empfiehlt Vorsicht beim Einkauf von Thieren, besonders Pferden, und handelt von der Nachwährschaft, die geleistet werden muss, für Mängel, die schon zur Zeit des Kaufs an der Sache gehaftet haben. Gewisse Fehler lassen sich aber ohne besondere Fachkenntnis bei gewöhnlicher Aufmerksamkeit nicht leicht erkennen, weil die sprechenden Merkmale erst dann auftreten, wenn das Uebel, wie Rotz und Spat an Pferden, bedeutend um sich gegriffen hat.
*2. Den Rotz auf den Aermel schmieren.
Holl.: Hij smeert hem het snot op de mouw. (Harrebomée, II, 280a.)
Lat.: Vilis et ingrata volucris foedans sua strata. (Sutor, 897.)
*3. Der hat auch den Rotz länger weggeworfen als er ihn einschiebt. (Rott-Thal.)
Von einem »neugebackenen Herrn«, der mit der eingenommenen Stellung als Herr sich erst an den Gebrauch eines Taschentuchs gewöhnt hat.
*4. Ein jeder will seinen Rotz an jhn schmieren. – Lehmann, 773, 23.
Von Jemand, der verachtet oder gemishandelt wird.
*5. Rotz auf dem Brote schmeckt ihm wie Honig. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 236.
*6. Rotz und Wasser schreien. (Henneberg.)
So weinen, dass es aus Augen und Nase strömt. In Schwaben: Rotz und Wasser heula. (Michel, 275.)
*7. Sie frisst Rotz und Grind. (Schles.)