1. Jeglicher begünstigt seine Verwandten.
Bei Tunnicius (797): Itlik gunt synen vrunden. (Quisque favet multum cunctis sibi sanguine iunctis.)
2. Mit Verwandten soll man trinken und essen, aber nicht zählen und messen.
Keine Handelsgeschäfte treiben, eine Ansicht, der auch die Neugriechen sind. (Sanders, 223, 27.)
3. Verwandte und Freunde müssen sich besuchen, aber nicht zusammenwohnen. (Orient.)
Das zu nahe Beisammensein erzeugt Vertraulichkeit, diese Verachtung und aus solcher entsteht Hass und Hader.
4. Verwandte und nicht Freunde, Freunde ohne Vermögen, Vermögen ohne Willen, Willen ohne Werk, Werk ohne Nutz, Nutz ohne Kraft sind einen Strohhalm werth.
5. Viel Verwandte, wenig Freunde.
6. Von den Verwandten weit, gibt grosse Liebe, näher bei ihnen Zank und Hiebe. (Lit.)
7. Wer seiner Verwanten ehr nicht in acht nimpt, der veracht sein eigen ehr. – Lehmann, 207, 45.
8. Wer sich auf Verwandte verlässt, der ist verlassen.
It.: Nè di frate nè di sor spera di tor. – Nè di fratello, ne di sorella spera togliere. (Biber.)
9. Die besten Verwandten in der Welt sind ein Sack voll Mehl und ein Beutel voll Geld. – Schuller, 31.
10. Man muss zuerst an die Verwandten denken, sagte der Zigeuner, als er Sultan wurde, und liess seine Brüder aufhängen. (Rumänisch.) – Franzos, Vom Don zur Donau.
11. Mit Verwandten mag man Speiss' und Trank verzehren, aber niemals im Geschäft verkehren.
12. Wer bei Verwandten dient, braucht die Hölle nicht mehr zu fürchten. – Neue Freie Presse, 4592.