1. Je näher bei Vît, desto besser die Spît (Flachs). (Arnsberg.) – Boebel, 30.
2. Nach Vit geht die Gerste quitt. (Pommern.) – Boebel, 29.
Später darf Gerste nicht gesäet werden.
3. O heiliger Vit, o regne nicht, damit es nicht an Gerst (Gras) gebricht. – Boebel, 29.
[1644] 4. Sanct Vit bringt die Fliegen mit. – Blum, 108; Henisch, 1146, 68; Simrock, 10976; Boebel, 29.
Um die Zeit, wo der Namenstag des heiligen Vitus (15./27. Juni) einfällt, finden sich die Fliegen sehr zahlreich ein.
Lat.: Vitus et Lucia sunt duo solstitia. (Sutor, 992.)
5. Sanct Vitus hat den längsten Tag, Lucia (13. Dec.) die längste Nacht vermag.
Dän.: St. Vitus længste dag opgaaer; og lucia længst nat formaaer. (Prov. dan., 104.)
6. Sünte Vit ändert sek de Tid, da dreit sek de Blad up'n Bôme. (S. ⇒ Johannistag 3.) – Schambach, II, 650; für Schlesien: Boebel, 30.
7. Um Viti kommen die Fliegen selb neun. – Simrock, 10977.
8. Vît is Hoaber Wassen Tît1. (Seehausen.) – Firmenich, III, 123, 10.
Die Zeit des Haferwachsens.
9. Vit is Soatseien Zît. (Oschersleben.) – Boebel, 30.
Zeit für die Sommersaat.
10. Vite ist's Gras rîpe. (Brandenburg.) – Boebel, 29.
11. Vitus spricht: sä' Lein oder lass es gar sein. (Görlitz.) – Boebel, 30.
12. Wenn's an Vitus regnet fein, soll das Jahr gar fruchtbar sein. (Wehlau.) – Boebel, 30.
Dagegen heisst es bei Coler (69b): »Am Tage Veits gut Wetter, soll die Gerste wol gerathen, sagen die Bawern in jhrer Practica.« Und: »Wenns am Tag Vits regnet, so bekommt die Gerste gemeiniglich einen Anfall.«
13. Wenn's um Viti regnet, so ist das Land mit Früchten gesegnet. (Luzern.)