[342] Christian, Könige von Dänemark. – C., I., geb. 1426, Sohn Dietrichs des Glücklichen von Oldenburg, 1448 zum König von Dänemark gewählt, erlangte 1450 auch die norweg. Krone, vermochte aber in Schweden nicht festen Fuß zu fassen; 1460 auch zum Herzog von Schleswig-Holstein gewählt, gest. 21. Mai 1481. – C. II., Sohn des Königs Johann, geb. 1. Juli 1481 zu Nyborg, regierte seit 1513, von seiner Geliebten Dyveke und deren Mutter, Sigbrit Willums, beherrscht und zu vielen Gewalttaten verleitet. Seinen Versuch, Schweden mit seinem Reich wieder zu vereinigen (Stockholmer Blutbad 8. bis 10. Nov. 1520), vereitelte Gustav Wasa 1523, der sich der schwed. Krone bemächtigte. Da auch in Dänemark ein Aufstand ausbrach, floh C. nach den Niederlanden, ward bei einem Restaurationsversuch in Norwegen 1531 gefangen und starb, von dem an seiner Stelle gewählten Friedrich I. in Haft gehalten, auf Schloß Kallundborg auf Seeland 25. Jan. 1559 ohne männliche Nachkommenschaft. – Vgl. Behrmann (dän., 2 Bde., 1815). – C. III., geb. 12. Aug. 1503, folgte 1534 seinem Vater Friedrich I., kam aber erst 1536 nach Beendigung der Grafenfehde (s.d.) in den Besitz des Thrones; gest. 1. Jan. 1559. – Vgl. Clauß (1859). – C. IV., geb. 12. April 1577, folgte 1588 seinem Vater Friedrich II., der volkstümlichste [342] dän. König, tapfer und unternehmungslustig, doch in seinen Kriegen mit Schweden (1611-13 und 1643-45) und seiner Teilnahme am Dreißigjähr. Krieg (bis 1629) wenig glücklich; gest. 28. Febr. 1648. Sein »Breve« (5 Bde., 1879-91) gaben Bricka und Fridericia heraus. – Vgl. Jenssen-Tusch (deutsch, 3 Bde., 1864). – C. V., geb. 15 April 1646, folgte seinem Vater Friedrich III. 1670 als erster König seit Einführung des Erbkönigtums; gest. 25 Aug. 1699. – C. VI., Sohn Friedrichs IV., geb. 30. Nov. 1699, seit 1730 König, stiftete die Akademie der Wissenschaften zu Kopenhagen, gest. 6. Aug. 1746. – C. VII., Sohn Friedrichs V., geb. 29. Jan. 1749, regierte seit 1766, ward geistesschwach, von dem Minister Struensee bis zu dessen Sturz (1772) beherrscht, nahm 1784 seinen Sohn, den nachherigen Friedrich VI., als Mitregenten an; gest. 13. März 1808 zu Rendsburg. – C. VIII., Sohn des Prinzen Friedrich, des Stiefbruders Christians VII., geb. 18 Sept. 1786, seit 1813 dän. Statthalter von Norwegen, ließ sich, als die Abtretung Norwegens an Schweden beschlossen ward, 17. Mai 1814 durch die Reichsversammlung zu Eidsvold als Erbkönig von Norwegen ausrufen, entsagte aber, da ein schwed. Heer in Norwegen einrückte, bestieg 1839 den dän. Thron, suchte im »Offenen Brief« vom 8. Juli 1846 die dän. Erbfolge auch in Schleswig-Holstein einzuführen; gest. 20. Jan. 1848. – Vgl. Jenssen-Tusch (1852). – C. XI., Sohn des Herzogs Friedr. Wilh. von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, geb. 8. April 1818, vermählte sich 26. Mai 1842 mit der dän. Erbprinzessin Luise, Tochter des Landgrafen Wilhelm von Hessen-Cassel und der Prinzessin Luise Charlotte von Dänemark, der Schwester Christians VIII., ward durch das Londoner Protokoll vom 8. Mai 1852 als Thronfolger der dän. Gesamtmonarchie eingesetzt, trat 15. Nov. 1863 die Regierung, an genehmigte 18. Nov. eine neue Verfassung behufs völliger Verschmelzung Schleswigs mit Dänemark und rief so den Krieg mit Deutschland hervor, infolgedessen er im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 den Herzogtümern entsagen mußte. Kinder: Kronprinz Friedrich, geb. 3. Juni 1843; Alexandra, geb. 1. Dez. 1844, vermählt mit König Eduard VII. von England; Georg I. (s.d.), König von Griechenland; Dagmar, geb. 26. Nov. 1847, Witwe Alexanders III. von Rußland; Thyra, geb. 29. Sept. 1853, vermählt mit Ernst August, Herzog von Cumberland; Waldemar, geb. 27. Okt. 1858.