Burgunderweine

[634] Burgunderweine, die im Gebirge der Côte d'Or wachsenden Weine, im weitern Sinn auch die in einem Teil der Departements Saône-et-Loire, Yonne und Rhone wachsenden, aber geringern Weine. Unverfälschter Burgunder der guten Lagen (Côte d'Or) ist einer der edelsten Weine, tief purpurfarben, von deliziösem Aroma, schmalzig, voll Körper, außerordentlich mild über die Zunge fließend, von köstlichem Wohlgeschmack, in kleinen Quantitäten dem Körper sehr zuträglich, sonst aber zu schwer, zu sehr ins Blut übergehend. Die besten Sorten werden zwischen Dijon und Châlon gezogen. Die Hochgewächse Burgunds sind: Romanée-Conti, Chambertin, Richebourg, Clos Vougeot, Romanée St.-Vivant, La Tache, Clos St.-Georges, Corton; zweite »Crȗs«: Clos Prémeau, Musigny, Clos du Tart, Bonnes Mares, Clos à la Roche, Vervilles, Clos Morjat, Clos St.-Jean, La Perrière, sämtlich in der Côte d'Or (Clos bedeutet einen ummauerten Weingarten). Zu den weißen Weinen Burgunds gehört der berühmteste französische Weißwein, Mont Rachet aus dem Departement Côte-d'Or; er besitzt einen sehr angenehmen Haselnußgeschmack sowie ein Mark und ein Bukett, die ihn von allen übrigen Weißweinen seines Landes unterscheiden lassen. Das Departement Yonne liefert seine, zarte Weine mit Würze und Blume, die in die zweite Klasse rangieren, wie Dannemoine, Tonnerre, Auxerre. Die Weißweine (Baumorillon, Chablis) sind voll Geist, Aroma und Feinheit. Burgunder wird vielfach verfälscht, geringere Weißweine werden auf Schaumweine verarbeitet. Produktion: Côte d'Or 560,000, Niederburgund 950,000, Mâconnais 900,000, Beaujolais 700,000 bl. Vgl. Danguy und Aubert in, Les grands vins de Bourgogne (Dijon 1892).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 634.
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