Fransecky

[899] Fransecky (spr. franski), Eduard Friedrich von, preuß. General, geb. 16. Nov. 1807 zu Gedern im Großherzogtum Hessen, gest. 21. Mai 1890 in Wiesbaden, trat 1825 ins Heer, kam als Hauptmann in den Generalstab und zwar zur kriegsgeschichtlichen Abteilung und wurde später Lehrer an der Kriegsakademie. Als Major im Großen Generalstab war er Direktor der kriegsgeschichtlichen Abteilung und Chefredakteur des »Militärwochenblattes«. 1855–1857 Chef vom Generalstab des 3. Armeekorps, Ende 1857 Kommandeur des 31. Infanterieregiments in Erfurt und 1860 ins Kriegsministerium berufen, führte er 1860 die oldenburgisch-hanseatische Brigade. 1864 übernahm er das Kommando der 7. Division zu Magdeburg, führte diese 1866 ins Feld, trug bei Münchengrätz (28. Juni) wesentlich zum Siege bei und deckte bei Königgrätz im Walde von Benatek den linken Flügel der preußischen Schlachtlinie bis zur Ankunft des Kronprinzen und focht 22. Juli bei Blumenau. 1867–69 mit der Inspektion der sächsischen Infanterie betraut, ward F. 11. Juli 1870 kommandierender General des 2. Armeekorps, focht bei Gravelotte (18. Aug.), nahm über zwei Monate an der Zernierung von Metz teil und rückte dann mit seinem Korps in die Zernierungslinie vor Paris ein. Auf die Nachricht von dem Zug Bourbakis gegen Osten der Südarmee unter Manteuffel zugeteilt, bildete er deren rechten Flügel und drängte den Feind über die Schweizer Grenze. Nach dem Kriege wurde F. Kommandeur des 15. Armeekorps in Straßburg, auch zum Chef des 5. pommerschen Infanterieregiments Nr. 42 ernannt und vom deutschen Reichstag mit 450,000 Mk. dotiert. 1879 wurde F. Gouverneur von Berlin und nahm 1882 den Abschied. Seine hinterlassenen »Denkwürdigkeiten« wurden, nach andern Mitteilungen und Quellen ergänzt, herausgegeben von W. v. Bremen (Bielef. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 899.
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