Schönbach [2]

[947] Schönbach, Anton Emanuel, Germanist, geb. 29. Mai 1848 zu Rumburg in Böhmen, besuchte das Wiener Piaristengymnasium, studierte in Wien und Berlin, wo er ein Schüler Wilhelm Scherers und Karl Müllenhoffs wurde, habilitierte sich im Herbst 1872 als Privatdozent in Wien und wurde im Februar 1873 außerordentlicher, 1876 ordentlicher Professor für deutsche Philologie an der Grazer Universität, wo er noch jetzt wirkt. Er veröffentlichte: »Über die Marienklagen« (Graz 1874); »Über die humoristische Prosa des 19. Jahrhunderts« (das. 1875); »Vorauer Bruchstücke des Wigalois« (das. 1877); »Steirische und kärntnerische Taidinge« (6. Bd. der »Österreichischen Weistümer«, mit F. Bischoff, Wien 1881); »Mitteilungen aus altdeutschen Handschriften« (das. 1878–1904, 8 Tle.); »Nathaniel Hawthorn« (Heilbr. 1884); »Die Brüder Grimm« (Berl. 1885); »Altdeutsche Predigten« (Graz 1886–91, 3 Bde.); »Über Lesen und Bildung« (das. 1888; 7. Aufl. 1905); »Walther von der Vogelweide« (Dresd. 1890; 2. Aufl., Berl. 1895); »Über eine Grazer Handschrift lateinisch-deutscher Predigten« (Graz 1890); »Auslese altdeutscher Segensformeln« (1893); »Über Hartmann von Aue« (Graz 1894); »Studien zur Geschichte der altdeutschen Predigt« (Wien 1896–1906, 7 Tle.); »Das Christentum in der altdeutschen Heldendichtung« (Graz 1897); »Die Anfänge des deutschen Minnesangs« (das. 1898); »Studien zur Erzählungsliteratur des Mittelalters« (Wien 1898–1902, 5 Tle.); »Beiträge zur Erklärung altdeutscher Dichtwerke« (das. 1899–1904, 4 Tle.); »Gesammelte Aufsätze zur neuern Literatur in Deutschland, Österreich, Amerika« (Graz 1900); »Über einige Evangelienkommentare des Mittelalters« (Wien 1903); »Über Gutolf von Heiligenkreuz« (das. 1904); »Über Hermann v. Reun« (das. 1905) u.a. Ferner gab er mit B. Seuffert die »Grazer Studien zur deutschen Philologie« (Graz 1895–1900, 6 Tle.) und allein F. M. Felders »Aus meinem Leben« (Wien 1904) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 947.
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