Stöchiometrie

[48] Stöchiometrie (griech.), chemische Meßkunst, die Lehre von den Gewichts- und Raumverhältnissen, nach denen sich ungleichartige Körper zu neuen Körpern chemisch verbinden, und die Anwendung derselben zu chemischen Berechnungen. Bei der S. kommen in Betracht die Lehre von den Atomen, vom Äquivalent, vom Molekulargewicht, von der Wertigkeit und von der Konstitution, auch das Avogadrosche Gesetz, Isomerie etc. (vgl. die einzelnen Artikel). Die S. wurde von J. B. Richter gegen Ende des 18. Jahrh. begründet und seitdem vielfach, unter andern von Meineke, Bischof, Döbereiner, Gay-Lussac, Berzelius, Liebig, Dumas, Laurent, Gerhardt u. a., bearbeitet. Vgl. Rammelsberg, Lehrbuch der S. (Berl. 1842); Frickhinger, Katechismus der S. (6. Aufl., Münch. 1895); Ostwald, Lehrbuch der allgemeinen Chemie, Bd. 1: S. (2. Aufl., 2. Abdruck, Leipz. 1903); Biehringer, Einführung in die S. (Braunschw. 1900); Strunz, Beiträge zur Entstehungsgeschichte der stöchiometrischen Forschung (Berl. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 48.
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