Duval [1]

[430] Duval (spr. Düwal), 1) Andreas, s.u. Richer. 2) (eigentlich Jameray) Valentin, geb. 1695 in Artonay in Champagne; beschäftigte sich beim Hüten der Schafe mit Astronomie u. Geographie. Herzog Leopold von Lothringen ließ ihn studiren u. stellte ihn als Lehrer bei der Ritterakademie in Lüneville an. Später kam D. nach Florenz u. unter dem Kaiser Franz I. als Aufseher des Medaillen- u. Münzcabinets nach Wien, wo er 1775 st.; er schr.: Numismata cimelii caesarei reg. austr. vindobonensis, Wien 1754–55, 2 Bde.; Monnaies en or et en argent du cabinet de l'empéreur, Wien 1784, Par. 1785; Briefwechsel mit A. Socoloff, aus dem Französischen von S. Bauer, Nürnb. 1792, 2 Thle.; Oeuvres, herausgegeben von Koch, Strasb. 1784, 2 Bde. 3) Amaury D.-Pineux, geb. 1760 in Rennes; wurde 1785 Secretär der Gesandtschaft in Neapel, später in Rom, verließ 1797 den Staatsdienst u. gab mit andern Gelehrten die Zeitschrift Décade philosophique heraus, die dann als Revue mit dem Mercure de France vereinigt wurde. Bis 1815 war er Vorsteher der Abtheilung für Künste u. Wissenschaften im Ministerium des Innern u. st. 1838 in Paris; er schr.: Des sépultures chez les anciens et les modernes (Preisschrift); Paris et ses monuments, 3 Bde., Fol.; Über das Theater der Römer, u. m. a. 4) Alexander D.-Pineux, Bruder des Vorigen, geb. 1767 in Rennes, übte erst die Baukunst, machte den Amerikanischen Krieg bei der Marine mit, ging 1791 zum Theater, wurde mit andern Mitgliedern des Theaters in der Revolution eingekerkert; nach dem 9. Thermidor befreit, widmete er sich der Literatur, wurde 1830 Bibliothekar am Arsenal u. st. 1842. Von seinen 52 Theaterstücken sind die bekanntesten Le marié, 1791; Le tyran doméstique, 1805; Le chevalier d'industrie, 1809; La femme misantrope, 1810; Oeuvres, Par. 1824, 9 Bde. 5) Henri Ch., Bruder der beiden Vorigen, geb. 1770 in Rennes, st. 1847; er schr.: Essai sur la critique, 1807; Meval et Adele, 1820; Mes contes et ceux de ma gouvernante, 1820; Gombadoro, 1825; Histoire de France sous le règne de Charles VI., 1842. 6) (D. le Camus), s.u. Le Camus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 430.
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