Gruithuisen

[725] Gruithuisen (spr. Greuthens'n), Franz Paula v. G., geb. 19. März 1774 auf dem Schlosse Haltenberg am Lech, wurde österreichischer Feldchirurg, studirte 1801 in Landshut Philosophie u. Medicin, wurde 1808 Professor der Naturwissenschaften, Anthropologie u. Pathologie an der landärztlichen Schule in München, 1826 Professor der Astronomie an der Universität daselbst u. st. hier 21 Juni 1852; er schr.: Die Naturgeschichte im Kreise der Ursachen u. Wirkungen, Münch. 1810; Anthropologie, ebd. 1810 Organozoonomie, ebd. 1811; Über die Natur der Kometen, ebd. 1811; Beiträge zur Physiognosie u. Heautognosie, ebd. 1812; Einleitung in das Studium der Arzneikunde, Nürnb. 1824; Handbuch der Vorbereitungslehre für die baierischen Schulen für Chirurgen, ebd. 1822; Naturgeschichte des gestirnten Himmels, Münch. 1836; Kritik der neuesten Theorien der Erde, Landsh. 1838; Der Mond u. seine Natur, München 1844; gab Analekten zur Erd- u. Himmelskunde, ebd. 1828–32, 7 Hefte; Neue Analekten, ebd. 1832–36, 8 Hefte; Astronomisches Jahrbuch für 1839–42, ebd. 1838–1841, 4 Jahrg. heraus. Von ihm rührt die Idee her, durch ein Instrument den Stein in der Harnblase[725] zu zerbröckeln, welche Civiale (s.d.) praktisch ausführte; auch hat sich G. durch astronomische Untersuchungen mittelst Fraunhoferscher u. Reichenbachscher Teleskope u. dadurch erhaltene Aufschlüsse über die, der Erde zugekehrte Fläche des Mondes Ruf erworben. Auf dem Friedhof in München ist ihm ein Denkmal errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 725-726.
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