Montesiōre [2]

[415] Montesiōre, Sir Moses, einer der reichsten Bankiers von London, Abkömmling einer jüdischen Familie aus Portugal, hat sich durch die Unterstützung seiner Glaubensgenossen u. die reichen Stiftungen zu Gunsten derselben bekannt gemacht. Die Judenverfolgung in Syrien 1840 veranlaßte ihn zu einer Reise dahin, wobei er u. And. von Cremieux begleitet wurde. Er führte bei Mehemed Ali, Vicekönig von Ägypten, später vor dem Sultan in Constantinopel die Vertheidigung der fälschlich Angeschuldigten mit Erfolg. Im Mai 1846 ging er nach Petersburg, um sich bei dem Kaiser zu Gunsten der polnischen Juden zu verwenden, verfehlte jedoch hier seinen Zweck. Da er dreimal Palästina besucht u. dort die unglücklichen Zustände der jüdischen Bevölkerung kennen gelernt hatte, so veranstaltete er in den Jahren 1852, 53 u. 54 unter seinen Glaubensgenossen u. reichen Geschäftsfreunden in England, Amerika u. Australien Geldsammlungen u. ging im Sommer 1855 nach Constantinopel, wo er durch großherrlichen Ferman die Erlaubniß erhielt, in Jerusalem ein jüdisches Hospital zu gründen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 415.
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