Tropen

[866] Tropen, 1) in der Geographie die Wendekreise; daher Tropengegenden, die Theile der Erde, welche innerhalb der beiden Wendekreise, also von 23°27'32'' nördlicher bis dahin südlicher Breite liegen, so daß ihre Breite 705 geographische Meilen einnimmt u. die ganze Fläche 3,701,158 QM. beträgt. Tropenländer heißen die hier liegenden Inseln u. Theile des Festlandes. Da hier die Sonne fast senkrecht über der Erde steht, so sind Tag u. Nacht einander ganz gleich od. nur um 1 Stunde unterschieden. Das Tropische Klima (Tropenklima), nur zwei Jahreszeiten enthaltend, eine feuchte u. eine trockene, eine unerträgliche Hitze bes. in ausgedehnten Ebenen, welche aber immer gemäßigter wird, je mehr man sich den Höhen nähert, eine feuchte Seeluft, welche Alles zur Fäulniß treibt, selbst Eisen in wenigen Stunden mit Rost überzieht, wohlthätige Ost- u. Nordwestwinde, welche mit den ersten Sonnenstrahlen sich erheben u. gegen Mittag zunehmen u. die glühende Hitze abkühlen, zuweilen Orkane. Die Europäer sind hier Krankheiten sehr unterworfen, s. Tropisch. Das Tropenklima ist auch zur Erzeugung u. zum Wachsthum eigenthümlicher Pflanzen (Tropengewächse, Tropenfrüchte) u. zum üppigen Gedeihen vieler andern dienlich; vgl. Zonen. 2) Arten der Confessionsüberzeugung bei der Brüdergemeinde, s. Tropus 2).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 866.
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