Bahn

1. Alte Bahn und alte Freunde sind die besten.

Frz.: Il n'y a rien de si sûr que de toujours suivre le chemin battu.

Ung.: A járt utat és a régi barátodot könnyen meg ne változtasd.


2. Bekannte Bahn und alte Freunde sind die besten.Simrock, 903.


3. Niemand will gern zuerst die ban brechen. Henisch, 180.


4. Wer keine Bahn brechen kann, muss die Schleppe tragen.


*5. Auf der Bahn sein.

Von denen, die mit grossem Eifer nach etwas streben. Das Bild von den öffentlichen Wettkämpfen.


*6. Auf der Bahn stürzen.

Bild ebendaher; von denen, die nach etwas streben; aber, ehe sie es erlangen, sterben, oder auf eine andere Weise zurückgehalten werden.


*7. Auf die (gute) Bahn kommen.

Holl.: Op de baan komen. (Harrebomée, I, 24.)


*8. Auf seiner eigenen Bahn fechten.

In seinem Fache arbeiten. Von den Fechtern entlehnt, die in der Kampfbahn fechten, für die es nicht gleichgültig sein konnte, ob sie mit der Bahn bekannt oder unbekannt waren.


*9. Auf zwei Bahnen kegeln.


*10. Auff die bahn bringen.Henisch, 179.

Etwas Neues erdenken, erfinden.


*11. Bahn halten.

In demselben Wege bleiben, den andere gehen.


*12. Die Bahn brechen.

In einem schwierigen Geschäft den Anfang machen.

Frz.: Un tel a hasardé à rompre la glace.

Lat.: Scindere glaciem.


*13. Die Bahn verhauen.

Jemand den Weg zu einem Ziele versperren.


*14. Er hat gute Bahn.

Holl.: Zijne baan is schon geveegd.


*15. Etwas auf die Bahn bringen.

Der Urheber von etwas sein.

Holl.: Iets op de baan brengen. (Harrebomée, I, 24.)


*16. Reine Bahn machen.

Auch die letzten Schwierigkeiten in einem Geschäft beseitigen.

Holl.: Hij heeft ruim baan gemaakt. (Harrebomée, I, 24.)


[Zusätze und Ergänzungen]

zu15.

Etwas uf de Boahne brenge. (Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 395.)


*17. Dat is 'n stûr Baantje.Kern, 1027.

Von einem schwierigen Posten, oder einem Wege, den man vor sich hat. – Baantje – Verkleinerungsform von Bahn, und bedeutet auch Wamms oder Unterjacke.


*18. De Bân as noch net rên. (Bedburg.)


*19. Er ist auff der rechten Ban.Franck, II, 35b.


*20. Et schmêrt Bân. (Tiegenhof.) – Frischbier, II, 249.

Wenn Schnee fällt.


*21. Etwas auf die lange Bahn füren (hinausschieben).Sarcerius, 423.

Denselben Sinn haben auch wol die in demselben Buche in anderer Schreibung vorkommenden Redensarten: Etwas auff die lange Bann spielen (S. 412) und Etwas auff die lange Bann ziehen (S. 415).

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 891.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:

Buchempfehlung

Müllner, Adolph

Die Schuld. Trauerspiel in vier Akten

Die Schuld. Trauerspiel in vier Akten

Ein lange zurückliegender Jagdunfall, zwei Brüder und eine verheiratete Frau irgendwo an der skandinavischen Nordseeküste. Aus diesen Zutaten entwirft Adolf Müllner einen Enthüllungsprozess, der ein Verbrechen aufklärt und am selben Tag sühnt. "Die Schuld", 1813 am Wiener Burgtheater uraufgeführt, war der große Durchbruch des Autors und verhalf schließlich dem ganzen Genre der Schicksalstragödie zu ungeheurer Popularität.

98 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon