1. Die (schwarze) Dohle schilt die Krähe, dass sie so grau ist.
2. Die Dohle wird keine Taube, auch wenn man sie badet.
3. Die Dohle würde nicht weiss, wenn sie sich auch im Schnee badete.
[670] 4. Ein Dale heckt kein Tauben. – Petri, II, 172; Simrock, 1651.
Frz.: Un loup n'engendre pas des moutons.
5. Eine Dohle sitzt gern bei der andern.
Engl.: Like will to like. (Bohn II, 444.)
Frz.: Fagot cherche bourrée.
Lat.: Aequalis aequalem delectat. (Philippi, I, 12.)
Ung.: A hasonló hasonlóhoz örömest adja magát. (Gaal, 733.)
6. Man kann die Dohle zähmen, aber das Stehlen ihr nicht nehmen.
7. Sollen dich die Dohlen nicht umschrein, musst du nicht Knopf auf dem Kirchthurm sein.
8. Was sol der Dul die harff, dem Esel die leyr. – Franck, I, 18b.
9. Wenn eine schwarze Dohle fortfliegt, kommt eine schwarze Dohle wieder.
10. Die Dohlen erzählen den Elstern, wie schwarz die Raben seien.
Damit schilderte jemand eine Kaffee- oder Theegesellschaft von Damen.
11. Die Dohlen han befohlen, wenn wir sehen Winterkrähen, sollen wir lassen Handschuh nähen.
12. Wenn sich die Dohle satt gefressen hat, gibt sie ihren Dreck zum Lohn.
Lat.: Dat pro mercede tibi pasta monedula faces. (Reuterdahl, 192.)
Schwed.: Födh kaio hon giwer thik skarn til lön. (Reuterdahl, 192.)
13. Wo Dule sein, fliegen Eulen zu. – Wendvnmut, I, Ausg. 1602, S. 582.
*14. A hot an Tole.
In Schlesien, um zu sagen: Er ist betrunken. »Wenn a Abends aus 'm Kretschen kimmt un an Tole hot, limmelt er sich an e Gartenthürle.« (Schlesische Provinzialblätter, 1871, S. 66.)