Duften

Willst du wohl duften, so gehe zum Parfumeur. Talmud.

Segen guten Umgangs.


[Zusätze und Ergänzungen]

2. Einer duftet, der andere stinkt.

Lat.: Dum vitant stulti vitia in contraria innant. – Postilles Ruffllos olet Gorgenios hirciem. (Faselius, 70-193.)


*3. Er duftet wie eine Apotheke.


*4. Er duftet wie eine Pomadenbüchse.

Wenn Juvenal einen Herrn von der neuesten Mode bezeichnen wollte, sagte er, »er dufte mehr Wohlgeruch, als wie zwei Leichenbegängnisse zusammengenommen«. Eine der ältesten und zugleich auch die künstlichste Art zu parfümiren war das Einbalsamiren der Leichname. Die Römer waren noch ein armes Volk, als sie bereits bei ihren Leichenbegängnissen eine solche Menge von Salben und Riechwerk vergeudeten, dass ausdrückliche Verbote dagegen gegeben werden mussten. Auch Martial redet mit Bezug auf die Anwendung von Duftstoffen vieler Frauen von wandelnden Buden mit Riechwerk; und Lucian sagt irgendwo von einer solchen, ihr Haupt dufte das ganze Hinterarabien aus. Auch eitle Männer machten sich wohlriechend. Seneca nannte den Gebrauch von Riechwerk und Salben die schmuzigste Zierlichkeit. (Vgl. Riechwerk und Salben in der Deutschen Romanzeitung, 1871, Nr. 33, S. 709.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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