1. Auf einen Dukaten kommen viel Pfennige.
2. Die Dukaten drehen sich aus dem Beutel. (Wend. Lausitz.)
3. Die Dukaten haben, sind gepriesene Herren.
Auch die Italiener sagen: Die Dukaten haben, werden Herren genannt. (Reinsberg II, 108.)
4. Dukaten nimmt man gewandt auch aus einer krätzigen Hand.
5. Dukaten und züricher Schilling durcheinander ist ein köstlich Almosen. – Kirchhofer, 140.
6. Dukaten werden beschnitten, aber Pfennige nicht. – Sprichwörtergarten, 438; Günther, 62; Simrock, 1721.
7. Hat man Dukaten und reiche Pathen, so braucht man keine Thaten.
8. Mit fünf Dukaten ist der Strang bezahlt. – Eisenhart, 467; Graf, 364, 458.
Die durch den Gerichtsgebrauch eingeführte Bestimmung des Werths der fünf Gulden, welche die Carolina [702] zu einem grossen Diebstahl erfordert, zu fünf ungarischen Dukaten hat zu dem vorstehenden Sprichwort Veranlassung gegeben, um zu sagen, dass der, welcher zum ersten mal über fünf Goldgulden Werths gestohlen hat, nach Befinden der Umstände am Leben gestraft, d.h. zum Strange verurtheilt wird. Der Sinn des Sprichworts ist also kein anderer, als dass durch einen Diebstahl, der fünf Dukaten und Agio derselben oder mehr beträgt, der Strang gleichsam erkauft wird.
9. Was ein Dukaten gilt, weiss nur der, welcher ihn von einem Fremden borgen will.
10. Wer Dukaten angeln will, muss starken Köder haben.
11. Wer Dukaten gewinnen will, muss nicht Pfennige einsetzen.
12. Wer mit Dukaten spielen kann, lässt den Kindern ihre Rechenpfennige. – Sprichwörtergarten, 234.
13. Wo Dukaten anklopfen, springt das Schloss allein auf. – Sprichwörtergarten, 129.
Frz.: Le passe-partout d'un homme riche lui ouvre plus de portes que celui d'un serrurier.
Lat.: Nihil tam munitum, quod non expugnari pecunia possit. (Philippi, II, 25.)
*14. Die Dukaten gehen (dort) auf Stelzen.
Holl.: Dan beginnen de dubbeltjes op stelten te springen. (Harrebomée, I, 158.)
*15. Dukaten gegen Pfennige auswechseln.
Etwas Gutes für etwas Schlechtes hingeben oder aufs Spiel setzen.
Frz.: Mettre du bon argent contre du mauvais.
*16. Er hat an seinen Dukaten nicht schwer zu tragen. – Mayer, I, 44.
*17. Es hat nicht jeder Dukaten einen seidenen Beutel.
*18. Es ist ein schöner Dukaten in einer schlechten Blase.
*19. Hätt' ich so gwiss Dukoote, als der is Schoote (ein Narr)! (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 122.
20. Dukaten sind des Greifens werth, sie bringen fette Zeiten.
21. Ein Dukaten aus einer schlechten Tasche gilt so viel als einer aus vergoldeter Börse.
Die Russen: Der Imperial gilt doch zehn Rubel, wenn man ihn auch aus einer leinenen Börse zieht. (Altmann VI, 507.)
*22. Einen Dukaten vergolden wollen.
*23. Et rênt näkest Tukâten. – Schuster, 461.
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