1. Am Dünken und gespanntem Tuch geht viel ein. – Simrock, 1735.
2. Das dunckt mich, helt jeder für gewiss bey sich. – Lehmann, 510, 1.
3. Den allzeit zu frü dunckt, der kompt gewisslich zu spat. – Henisch, 768; Petri, II, 76; Gruter, I, 13.
It.: Non ha mai tempo chi tempo aspetta.
4. Der sich verlass auff sein duncken, in disem mör sind vil erdruncken. – Seb. Brandt in der Vorrede zum Leyenspiegel von Vdalricus Tengler (Strasburg 1560).
5. Düncken stehet auff vngewissem grundt, wissen auff gewissen grundt. – Lehmann, 513, 46.
[709] 6. Duncken vnd wehnen ist der blinden Kuh spielen. – Lehmann, 357, 17.
7. Ein jeden dunckt, sein thun riech wie biesem. – Henisch, 766.
8. Es dunckt den Affen, er hab die schönsten Kinder. – Henisch, 768.
9. Es ist mit duncken nicht gnug. – Henisch, 768; Petri, II, 272.
10. Eynen yeden dunckt, das seine eul ein falcke sei. – Tappius, 82a; Franck, II, 68; Gruter, I, 24; Henisch, 768; Winckler, I, 7; Petri, II, 176; Sailer, 177.
Eyering (II, 116) hat die Fassung: Ein jeden dünckt sein Ildnis Balck sey ein Sperber vnnd schöner Falck.
It.: A ogni grolla pajon belli i suai grollatini.
11. Jedem dünket gut, das er am liebsten thut.
Lat.: Namque quis ipse facit, haec dicitur vicinis non vertere vitio. – Nihil, nisi quod ipse facit, rectum putat. (Eiselein, 128.)
12. Jedem dünkt sein Wind rieche nach Ambra.
Engl.: A man thinks his geese swans.
Lat.: Sua cuique pulchra.
13. Jedem dünkt seine ⇒ Braut (s.d.) die Schönste.
Lat.: Quisquis amat cervam, cervam putat esse Minervam. (Gaal, 241.)
14. Jeder lässt sich dünken, was er thue, sei gut. – Eiselein, 128.
Lat.: Nil rectum, nisi quod placuit sibi, ducunt. (Eiselein, 128.)
15. Lass duncken macht den tantz gut. – Agricola I, 252; Latendorf, 136; Luther, 284; Winckler, II, 58; Henisch, 768; Lehmann, 358, 22; Schottel, 1133a; Gruter, I, 54; Simrock, 1734.
Jedem gefällt das, was er hat und thut.
Holl.: Laat dunken maakt den dans god. (Campen, 33.)
16. »Mich dunckt, ich halt, ich mein, ich wehn', ich acht«, hat manchen guten Gesellen ins Verderben bracht. – Lehmann, 357, 16 u. 515, 64.
17. Mich dunckt ist ein grosser Balk' im Kopff, davor einer recht vnnd Warheit nicht sehen kann, wenn man jhm schon ein Liecht vor die Nasen helt. – Lehmann, 357, 20.
18. »Mich dünkt, ich wähn', ich mein', ich halt'«, thut oft Wahrheit und Recht grosse Gewalt.
19. Mit duncken verkürtzt (verletzt) man das recht. – Henisch, 768; Graf, 410, 65.
20. Wen dunckt, das er niemand bedarff, der kratze sich mit dornen scharff. – Henisch, 653.
21. Wer mit dünken anfängt, dem gehets mit rewen. – Lehmann, 511, 8.
22. Wir duncken, was wir nicht wissen. – Lehmann, 513, 45.
*23. Er dunckt sich weiss vnd ist noch kaum dreymal vmb sein Mutter gelauffen. – Henisch, 768.
*24. Es dunckt mich, dabey bleib' ich. – Lehmann, 510, 1.
*25. Er dunckt sich selbs etwas sein. – Franck, I, 121b.
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