Feigenbaum

1. Feigenbäume sind der Vögel liebste Räume.

Von Vergnügungssüchtigen, die anständige Arbeit fliehen und doch Vortheil und Gewinn ziehen wollen.


2. Wenn der Feigenbaum König wäre, er würde bald an der Auszehrung sterben.Scheidemünze, II, 36.


3. Wer sein Feigenbaum bewart, der jsset Früchte davon.Petri, II, 751.


*4. Er ist wie jener Feigenbaum.Parömiakon, 220.

Nämlich der von Christo verfluchte; er hat Blätter, nämlich Kartenblätter, aber keine, oder höchstens nur sehr schlechte Früchte.


*5. Unter dem Feigenbaume schlafen. (Altgr.)

Das Feigenblatt war bei den Alten das Sinnbild von Verschiedenem. Es bezeichnete unter anderm das Königthum, das südliche Klima, die Wollust und endlich, was hierher gehört, das ruhige Leben. Unter dem Feigenbaume schlafen bedeutet daher soviel als ein sorgenfreies, ruhiges Leben führen.


*6. Bi dem hopst de Figenbôm ôk mit de Düvelsklau. (Kr. Meurs.)

Der wird von seinen Gläubigern hart gedrängt, ist dem Falliment nahe.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867.
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