Kloppe

1. Wor ene Kloappe1 in't Hûs is, dao sittet de Düwel im Schorstên. (Minister.) – Frommann, VI, 425, 19; Firmenich, I, 297, 15; Lyra, 192; hochdeutsch bei Simrock, 5760a.

1) Geistliche Jungfer, Beguine, Büsserin, Betschwester. – Das Wort »Kloppe« oder »Kluppe« hat mehrere Bedeutungen, so bezeichnet es auch eine Stute und eine alte Nonne. Der Volkswitz hat die Religiosen öfter mit Thieren verglichen. So ist »Begîne« ein verschnittenes weibliches Schwein, Kneissel (alte Nonne) ist = Kusse, Kuese, d.i. alte Schafmutter; oberdeutsch Münch = castrirter Ziegenbock. (Vgl. Frommann, III, 460; IV, 226; Schmeller, II, 594, 699; Grimm, V, 1232.) Lyra (192) sagt darüber: »›Klippen‹ waren bei den Katholiken an den Orten, wo sie ihren Gottesdienst nicht halten durften, solche weibliche Personen, welche an den Kirchthüren sitzen und der versammelten Gemeinde mit Klopfen (daher der Name) ein Zeichen geben mussten, wenn die Gerichtsdiener kamen und den Gottesdienst stören wollten. Sie thaten keine Gelübde und konnten sich verheirathen, obwol es selten geschah. Andere behaupten, sie seien verpflichtet gewesen, die Geistlichen zum Frühgottesdienste durch Klopfen an den Kammerthüren zu wecken.«


*2. Er hat Kloppe un Blose gehabt.Tendlau, 226.

Es ist ihm viel Ehre erwiesen worden. Die Redensart scheint von der Schlächterei hergenommen zu sein, wo das Thier, bevor die Haut abgezogen wird, durch einen Blasebalg aufgeblasen und zur bessern Vertheilung der Luft mit einem Stocke geklopft wird.


*3. Na, wenn ich den in die Kloppe kriege.Klix, 31.

Drohung; wenn ich den unter meine Hände bekomme, den will ich gut klopfen.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1398.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika