1. Ick heff (hebbe) lêver ên de mitgeit, as twê de folgen. (Ostfries.) – Bueren, 748; Frommann, VI, 284, 724; Hauskalender, IV.
2. Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. – Eisenhart, 460; Broma, I, 4; Hillebrand, 202, 290; Eiselein, 215 u. 418; Gaal, 413; Simrock, 7044; Körte, 4265; Graf, 306, 165 u. 168; Wahl, 174, 35; Lohrengel, I, 519; Schmitz, 198, 220; für Waldeck: Curtze, 351, 459; für München: Firmenich, III, 516, 45; für Trier: Laven, 187, 79; schlesisch bei Gomolcke, 787; siebenbürgisch-sächsisch bei Schuster, 1021.
Wer einem andern bei der Begehung eines Verbrechens wirkliche Hülfe leistet, macht sich desselben theilhaftig, wird als Theilnehmer betrachtet und nach Massgabe der Umstände mit bestraft. In einem sehr weiten Sinne verstand der fromme preussische Cultusminister Eichhorn das Sprichwort. Er wollte, wie Varnhagen von Ense unter dem 27. März in seinem Tagebuch (Leipzig 1861, II, 49) bemerkt, den Candidaten Schwartz nicht als Privatdocent an der Universität Halle zulassen, weil er an den Deutschen Jahrbüchern (von Ruge) mitgearbeitet habe. »Was er geschrieben, ist mir einerlei; mir genügt, dass er theilgenommen hat; für mich ist das ein schlechter Mensch.«
Frz.: Qui hante les méchans, périra avec eux. (Gaal, 413.)
It.: Chi rubba per altri è impiccato per se. (Gaal, 413.)
Span.: Aquí te cojo, aquí te mato. (Masson, 174.)
3. Mitgegangen, mitgefangen, mitgestohlen, mitgehangen. – Sailer, 256; Eiselein, 468; Simrock, 7045; Braun, I, 273.
Der Kladderadatsch (1867, Nr. 34, Beibl.) führt unter der Ueberschrift: Officiöse Anschauung den Gedanken wie folgt weiter aus: »Mitgefeuert – mitbesteuert, mitgemastet – mitbelastet, mitbefestigt – mitbelästigt, mitgefuttert – mitbemuttert, mitbelaubt – mitberaubt, mitgezügelt – mitgeprügelt, mitverbunden – mitgeschunden, mitbeneidet – mitbeleidet, mitvereint und mitversteint, mitgelobt und mitgeadelt, miterprobt und mitgetadelt, mitgerühmt und mit verhunzt; also lautet unsre Kunst, herrlich Motto mit Vergunst.«
Frz.: Aussitôt pris, aussitôt pendu. (Leroux, II, 177.) – Par compagnie, on se fait pendre. (Loysel, 826; Cahier, 413.)
Lat.: Tros Rutulusve fiat, nullo discrimine agetur. (Philippi, II, 224.)
4. Mitgehen und Selbersehen sind zwei gute Hausknechte.
Dän.: Gaae med og see til, er en god ting. – Gaae med og see til, ere to gode tyende i en gaard. (Prov. dan., 210.)
5. Wer mitgehen will, ist leicht zu ziehen.
Dän.: Den er snart dragen som hopper selv med. (Prov. dan., 118.)
6. Wer mitgehet zum ampt, der gehet auch billig mit zum Schlamp. – Henisch, 1436, 44.
7. Wer nicht gleich mitgehen kann, muss traben. – Körte, 6776.
8. Wer nicht ist mitgegangen, darf auch nicht mithangen.
*9. Er geht mit wie das Hemd am Arsch.
*10. Er heisst alles mitgehen. – Mayer, I, 70; Lohrengel, II, 395.
Der Diebische.
Lat.: Visco manus tinctas habet. (Philippi, II, 256.)
*11. Et geit so mit. – Dähnert, 309a.
Die Sache ist gerade nicht vorzüglich gut, aber auch nicht ganz verwerflich.
*12. Hei geit met äs dat Hîemed (Hemd) in der Bücksen (Hose). (Büren.)
*13. Hei geit met äs de Werd van Bielefeld. (Büren.) – Firmenich, III, 188, 106; Woeste, 89, 187; Frommann, V, 161, 116.
In Iserlohn sagt man: as de Smîed van Bêilefeld. Dem Wirth von Bielefeld wurde durch seine Gäste, eine Räuberbande, das Stehlen so verlockend dargestellt, dass er mitging; aber er wurde auch mitgefangen und mitgehangen.
Holl.: Hij slendert meê als de waard van Bielefeld. (Harrebomée, I, 55.)