1. Alle gehlinge Veränderung sind fehrlich. – Henisch, 1041, 9.
[1527] 2. Bei Veränderung stehet fahr. – Henisch, 977, 13; Petri, II, 41.
3. De Verännerunge ist oft gräut, de Verbätterung schlecht. (Sauerland.)
4. Die veränderungen der Speiss macht vnnd erfrischt den appetit. – Lehmann, 190, 14.
5. Drei Veränderungen eines Wohnorts sind so gut als eine Feuersbrunst. – Sailer, 286.
6. Nicht jede Veränderung ist eine Verbesserung.
Holl.: Alle verandering is geene verbetering. (Harrebomée, II, 369a.)
7. Veränderung der Hütte verändert nicht die Sitte.
Holl.: Verandering van stede verandert niemals zede. (Harrebomée, II, 369b.)
8. Veränderung der Kleyder bringt Veränderung der Regiment vnd Sitten. – Petri, II, 850.
9. Veränderung der Weide macht feiste Ochsen. – Winckler, IX, 5.
Holl.: Verandering van weide doet der koeijen (den schapen) goed. (Harrebomée, II, 360b.)
10. Veränderung, die nicht keucht (kreucht), macht schwere Dinge leicht.
Holl.: Verandering verligt het zwaarste ding. (Harrebomée, II, 369b.)
11. Veränderung gefällt jedermann.
Dän.: Forandering giver lyst, men er slags lyst et ullyst. (Prov. dan., 174.)
Frz.: Changement de propos réjouit.
Lat.: Delectant alterna magis. (Binder II, 729.) – Varietas (variatio) delectat. (Philippi, II, 241; Binder II, 3472; Schulblatt, 474; Lehmann, 176, 23.)
12. Veränderung macht Leben.
Holl.: Verandering doet leven. (Harrebomée, II, 360b.)
13. Veränderung macht Vergnügen.
Frz.: Changement de corbillon fait appétit de pain bénit ou fait trouver le pain bon. (Lendroy, 496.)
Holl.: Verandering van spijs doet wel eten. (Harrebomée, II, 369b.)
Lat.: Variatio delectat. (Binder II, 3472; Lehmann, 176, 23; Philippi, II, 241; Egeria, 316; Fischer, 229, 7; Wiegand, 220.)
14. Veränderung macht Vergnügen, sagte der Russe, als er nicht mehr Spiessruthen laufen durfte, sondern dafür Streiche mit dem Kantschu erhielt.
15. Veränderung mit Verstand soll man nicht schelten.
16. Veränderung sind fehrlich. – Henisch, 1041, 17; Petri, II, 5.
»Alle Veränderung und Neuerung sind gefährlich.« (Wirth, I, 522.)
Lat.: Omnis mutatio periculosa. (Henisch, 1041, 18.)
17. Verändrung mutt sin, segt de Düvel, un streckt (streicht) si den Stert grün an. (Rendsburg.)
18. Viel Veränderung, wenig Verbesserung.
Dän.: Megen forandring, liden forbedring. (Prov. dan., 175.)
*19. Er liebt die Veränderung.
Wechselt in seinen Liebschaften, ist ein Schmetterling.
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