1. Bat iäm dann nitt wärden mach, doa kärt iäm Guot den Sinn van af. – Woeste, 68, 93.
2. Bim Werda vnd Sterba vnd bim Hürotha cha me nöd spara. – Sutermeister, 114.
3. Einem jeden wird, was ihm werden soll.
Mhd.: Dir geschiht daz dir geschehen sol, und anders niht, daz weiz ich wol. (Iwein.) (Zingerle, 50.)
4. Jät tu würde, es ken Kons, mar et tu blîvi. – Röttscher, 210.
Etwas zu werden ist keine Kunst, aber es zu bleiben.
5. Lât't wârden, wat wârd, säd' de Arpel (Enterich) un tratt. (Pommern.) – Schlingmann, 39; Hoefer, 26.
6. Nu kann et bol ware, dat de Hans Böxe kröggt. – Frischbier2, 4039.
Nun könnte das Werk bald zu Stande kommen.
7. Was bald wirt, das bald verdirbt. – Franck, I, 104a, 159a; Petri, II, 587.
8. Was bald wirt, vergehet auch bald. – Agricola I, 100; Latendorf, III, 225; Petri, II, 587; Eyering, III, 410; Gruter, I, 74; Egeria, 77a; Guttenstein, 35, 29.
»Man spricht vnd ist auch war: Quod cito fit etc., d.i. als vil gesprochen, was gechlingen vff gat, das gat gechlingen wyder ab.« (Etterlyn, CIIa.)
Poln.: Ci się prędko wznieci, niedługo się świéci. (Lompa, 7.)
Schwed.: Snart fänget, smart förgänget. (Grubb, 743.)
9. Was dir nicht werden kann, vergiss und wende den Sinn davon. – Gaal, 1602.
»Vnd sprich: was mir nit wol mag wern, da will mir gott den Sinn abkern.« (Waldis, III, 73, 43.)
Engl.: Wise man care not for what they cannot have. (Gaal, 1602.)
Schwed.: Det man intet kan få, är bäst at wän da hogen ifrå. (Grubb, 92.)
10. Was eim nit kan werden, das ist das liebste auff erden. – Franck, II, 6b; Latendorf II, 32; Petri, II, 592; Lehmann, 265, 12; Gruter, I, 75; Eiselein, 427; Mayer, II, 172; Simrock, 6413; Körte, 6459; Braun, 2340.
It.: Chi tosto viene, tosto se ne va. – Presto finito, presto perito. (Gaal, 144.)
Lat.: Quae cito fert fructum, fructu cito deficit arbor, durant longinquum non properata nimis. (Lindeberg, Moralia, 1214.) – Pingue solum lassat, sed juvat ipse labor. (Sutor, 414.) – Quod cito fit, cito perit. (Gaal, 144; Binder I, 1506; II, 2867; Buchler, 125; Schonheim, Q, 18; Frob., 558; Philippi, II, 141; Seybold, 505; Fischer, 196, 79.) – Quod fuit durum pati, meminisse dulce est.
Ung.: Mely müv hamar kész, hamar vész. (Gaal, 144.)
11. Was einem nicht werden kann, das soll er zu begehren lan.
Lat.: Felicem scivi, non qui quod vellet haberet, sed qui per fatum non data non cuperet. (Ausonius.) (Binder I, 530; II, 1109.)
12. Was mir nicht werden kann, da kehre mir Gott den sinn von. – Henisch, 1713, 39; Körte, 2375.
[192] 13. Was zu bald würt, das kompt nit vndern hirt. – Franck, I, 143b.
14. Wât, wat da wât, segt de Wât. – Frischbier2, 4030.
Ahmt zugleich die Stimme des Enterichs, der auch Erpel und Waat heisst, nach. Wird, was da wird. Ein Erpel sass auf einem Huhn. Der Hahn bemerkte es und rief in eifersüchtigem Tone: »Wât kein Kikel ware!« Der Erpel erwidert: »Wât, wat da wât.«
15. Wenn etwas aus dir werden soll, schlaf nicht zu lang, studire wol.
Lat.: Non venit ex molli vivida fama toro. (Seybold, 372.)
16. Wer heut wirdt, muss morgen dran. – Gruter, I, 75.
17. Werden ist gut, bleiben besser.
18. Werden und Sterben ist allen Menschen gegeben. – Simrock, 9883a.
*19. Das wird nicht, und wenn du dich auf den Kopf stellst. – Klix, 122.
*20. Er wird's, wie Bruder Konrad von Loslau. (S. ⇒ Prälat 9.) (Schlesien.) – Breslauer Erzähl., 1800.
*21. Es ist bole was g'worfe. – Sutermeister, 143.
*22. Es ist nid zum Werde und nid zum Verderbe. – Sutermeister, 92.
*23. Es wird, wie's wird, und wenn's wird wie a Birnenhaken. – Klix, 122.
*24. 'S isch nit zum Werde-n- und nit zum Verderbe. (Solothurn). – Schütze, 96, 435.
*25. 'S wird schon werde, aber warte musst, und das Warte net verdriesse lasse. (Schwaben.)
*26. Wenn aus dem was wird, dann ist's Ende der Welt nahe.
*27. Wie du das worden bist, war Petrus auch im Urlaub. (Franken.)
28. Was eim nit werden soll, das streift ain reis ab. – Zimmerische Chronik, IV.
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