[989] Köln (amtliche Schreibung Cöln, lat. Colonia Agrippina, frz. Cologne), Hauptstadt des Reg.-Bez. K. (3977 qkm, 1.021.878 E., 3 Stadt-, 10 Landkreise), preuß. Rheinprovinz, Stadtkreis und Festung 1. Ranges, l. am Rhein [Karte: Mittleres Westdeutschland I, 7, bei Rheinprovinz], (1900) mit Deutz 372.529 (1905: 425.944) E., Garnison, Erzbischofssitz, Oberlandes-, Land-, Amtsgericht, Oberpost-, königl. Eisenbahndirektion, Reichsbankhauptstelle, Handels-, Handwerkerkammer, Dom (s. Kölner Dom), Rathaus [Tafel: Renaissance I, 11], Gürzenich (alter Festsaal des Rates, berühmte Konzerte), Walraff-Richartz-Museum, viele Standbilder, Akademie für praktische Medizin, Handelshochschule (1901), Maschinenbauschule, 5 Gymnasien, Realgymnasium, Oberrealschule, Priester-, israel. Lehrerseminar, Lehrerinnenseminar, Konservatorium der Musik, zoolog. Garten, Flora u.a.; bedeutende Industrie (Leim, Eau de Cologne, Glaswaren, Seife Leder, Gasmotoren), Handel und Schiffahrt. – K. ist als röm. Militärkolonie entstanden. Das Erzstift K. wurde durch Karl d. Gr. vor 800 gegründet. Der Erzbischof war der dritte geistl. Kurfürst des Deutschen Reichs und Erzkanzler desselben für Italien. Streitigkeiten mit der Stadt hatten unter Engelbert II. von Falkenburg (1261-74) die Verlegung der Residenz nach Bonn zur Folge. Letzter souveräner Erzbischof war Max Franz Xaver von Österreich (seit 1784), den 1794 die Franzosen vertrieben. 1801 wurde das Erzstift säkularisiert, 1814 mit Preußen vereint und 1824 neu organisiert. Erzbischöfe seitdem: Graf Spiegel, seit 1835 Droste zu Vischering, 1846 Geissel, 1866-76, 1866-76 Melchers, 1885 Krementz, 1899 Simar, seit 1902 Ant. Fischer. - Vgl. Mehring (4 Bde., 1838-42), Ennen (5 Bde., 1863-80), Binterim und Mooren (2 Bde., 1892-93).