Metaphysik

[656] Metaphysik (»metaphysica«, meta ta physika) ist die Wissenschaft von[656] den Grundbegriffen (Principien) des Erkennens und der Einzelwissenschaften in ihrem letzten für uns erreichbaren Sinne und in ihrem Zusammenhange untereinander und mit den Forderungen des nach Einheit und Geschlossenheit (Harmonie) der Weltanschauung strebenden Denkens. Die Metaphysik ist keine Sonderwissenschaft geheimnisvoller Art, sondern die (relativ) abschließende, auch nach dem Sinn und der Bedeutung der Welt fragende, in diesem Sinne speculative Verarbeitung der Voraussetzungen und Ergebnisse der Einzelwissenschaft mit Hilfe der Erkenntniskritik und schließlich auch der künstlerisch gestaltenden Phantasie und der Intuition. Auf Wissenschaft fußend, im Centrum wissenschaftlich verfahrend, mündet die Metaphysik in Kunst und Religion, mit denen sie also letzten Endes ebenso verwandt ist wie mit der Einzelwissenschaft; im ursprünglichen Mythus (s. d.) waren oder sind Metaphysik, Wissenschaft, Religion noch undifferenziert enthalten. Die Metaphysik darf die Erfahrung nicht überfliegen, nicht aus selbstgemachten Begriffen die Erfahrungstatsachen ableiten, sie muß vielmehr von der Erfahrung ausgehen, diese bis zum jeweiligen Ende begleiten und erst dann, auf dem durch die Erfahrung angedeuteten Wege die Erfahrung transcendieren. Metaphysik und Empirie müssen möglichst reinlich auseinandergehalten werden. Der metaphysische Trieb ist der Trieb nach dem Unbedingten, Absoluten, Einheitlichen, in sich Geschlossenen der Weltbetrachtung. Die Metaphysik gliedert sich in: 1) allgemeine Metaphysik (Ontologie, (s. d.)), 2) specielle Metaphysik: a. Naturphilosophie, b. Geistesphilosophie, c. natürliche Theologie nebst Unterabteilungen.

Von den metaphysischen Problemen sind die hauptsächlichsten: 1) das ontologische Problem. Danach gibt es Materialismus (s. d.), Spiritualismus (s. d.), Identitätsphilosophie (s. d.); 2) das kosmologische: verschieden beantwortet von der mechanischen (s. d.) und von der teleologischen (s. d.) Weltanschauung, vom Monismus (s. d.) und vom Pluralismus (s. d.); 3) das metapsychologische: Monismus (s. d.), Dualismus (s. d.), Identitätslehre (s. d.), Parallelismus (s. d.); 4) das theologische: Theismus (s. d.), Pantheismus (s. d.), Panentheismus (s. d)., Atheismus (s. d.); 5) das Freiheitsproblem: Determinismus (s. d.), Indeterminismus (s. d.). Die Principien (s. d.) der Welt werden verschieden bestimmt. Vgl. Materie, Kraft, Substanz, Seele, Atomistik, Gott, Monaden, Geist, Natur u.s.w.

Die ältere Metaphysik ist dogmatisch (s. d.); der Skepticismus (s. d.), in neuerer Zeit besonders HUME, und der Kriticismus (s. d.) KANTS (s. unten) bestreiten ihre Ansprüche und Gültigkeit, sie erhebt sich dann (SCHELLING, HEGEL u. a.) zu neuem Dogmatismus, um mm zur kritischen, sich ihrer Grenzen wohlbewußten, erkenntnistheoretisch fundierten Metaphysik zu werden. Der Positivismus (s. d.) negiert alle Metaphysik.

Das Wort »Metaphysik« entstand aus der Stellung der »ersten Philosophie« des ARISTOTELES, meta ta physika, nach der Physik, in der Anordnung der Schriften des Stagiriten durch ANDRONICUS VON RHODUS. Bald erhält der Terminus die Bedeutung einer Wissenschaft vom Übersinnlichen, Überempirischen, Transcendenten. HERENNIUS bemerkt: meta ta physika legontai haper physeôs hyperêtai kai hyper aitian kai logon eisin (EUCKEN, Terminl. S. 183).

Bei PLATO ist die Metaphysik, die Lehre vom Seienden, ein Teil der Dialektik (s. d.) Bei ARISTOTELES tritt sie als prôtê philosophia, »erste Philosophie«, auch als theologikê (weil Gott das höchste Princip ist) auf, als Wissenschaft vom Seienden als solchem und dessen letzten Gründen (Principien): [657] tou ontos estin ê on (Met. IV 3, 1005 a 24; dei gar tautên prôtôn archôn kai aitiôn einai theôrêtikên (l.c. I 2, 982 b 9). Die Metaphysik handelt peri chôrista kai akinêta (l.c. VI, 1026 a 16). Die allen Dingen gemeinsamen Principien (c. d.) werden hier untersucht.

Die antike und mittelalterliche, auch ein Teil der neueren Metaphysik ist ontologistisch (s. d.), erhebt Denkgebilde zu realen Wesenheiten oder schließt aus jenen auf diese. – Von der »metaphysica« bemerkt ALBERTUS MAGNUS: »Ista scientia transphysica vocatur« (vgl. HAUBÉAU II l, p. 123). Nach THOMAS handelt die Metaphysik »de ente sire de substantia« (l. Anal. 41b), »de ente in communi et de ente primo, quod est a materia separatum« (l gener. prooem.). Die Metaphysik ist »transphysica« (l met., pr.). »Fere totius philosophiae consideratio ad Dei cognitionem ordinatur. Propter quod metaphysica, quae circa divina versatur, inter philosophiae partes ultima remanet addiscenda« (Contr. gent. I, 4). Nach SUAREZ hat die Metaphysik ihren Namen daher, »quoniam de primis rerum causis et supremis ac difficillimis rebus et quodammodo de universis entibus disputat« (Met. disp. I, 1). – MICRAELIUS erklärt: »Metaphysica, quasi scientia post vel supra physicam, ea considerat quae sunt supra corpora naturalia.« »Metaphysicae obiectum est ens, quatenus ens est. Unde etiam vocatur aliquibus ontologia.« »Metaphysica dividitur in generalem, qua ens in abstractissima ratione et omnimoda indifferentia consideratur, cum quoad naturam tum quoad affectiones tam coniunctas quam dissolutas: et in specialem, qua ens consideratur in istis speciebus substantiarum, quae ab omni materia sunt absolutae« (Lex. philos. p. 654). Ziemlich Aristotelisch ist u. a. die »prima philosophia« von L. VIVES (1531) – Nach CAMPANELLA enthält die Metaphysik die Voraussetzungen der Wissenschaften und deren Begründung (Univ. philos.).

F. BACON spricht von der »inquisitio formarum, quae sunt (ratione certe, et sua lege) aeternae et immobiles, et constituat metaphysicam« (Nov. Organ. II, 9). Die Metaphysik ist ein Teil der Naturphilosophie und handelt »de forma et fine« (De dignit. III, 1 squ., IV, 1 squ.). Bei DESCARTES ist sie Principienlehre. Nach CLAUBERG ist die Metaphysik Ontologie (s. d.). Nach BAYLE ist Sie »la science spéculative de l'être« (Syst. de philos. p. 149). Bei SPINOZA bildet sie einen Teil der »Ethica«, bei GEULINCX tritt sie als »metaphysica« auf. Skeptisch gegenüber der Metaphysik ist schon LOCKE, während HUME sie ganz verwirft. CHR. WOLF teilt die Metaphysik ein in: Ontologie (s. d.), Kosmologie (s. d.), rationale Psychologie (s. d.), rationale Theologie (s. d.). Nach ihm wie nach BAUMGARTEN (Met. §1) ist sie »scientia prima cognitionis humanae principia continens«. CRUSIUS definiert die Metaphysik als die »Wissenschaft der notwendigen Vernunftwahrheiten, inwiefern sie den zufälligen entgegengesetzt werden« (Vernunftwahrh., Vorr. zur 1. Aufl., § 4). Nach PLATNER untersucht die Metaphysik »nicht was das Wirkliche sei nach der Erfahrung, sondern was das einzig Mögliche und Notwendige sei, nach der reinen Vernunft« (Philos. Aphor. I, § 817). Später: »Die Metaphysik ist, ihrem Zwecke nach, eine Reihe geordneter Untersuchungen über die wirklichen Gründe unserer Vorstellungen von der Welt. Ihrem Inhalte nach ist sie der Inbegriff menschlicher Vernunftideen über diesen Gegenstand« (Log. u. Met. § 335.). Nach FEDER stimmen alle Philosophen darin überein, »daß in der Metaphysik die allgemeinsten Vernunftwahrheiten, die allgemeinsten Gesetze der Natur vorgetragen und mittelst derselben die letzten Gründe der Eigenschaften und Veränderungen[658] der Dinge so viel möglich aufgedeckt werden sollen« (Log. u. Met. p. 219) Die Metaphysik klärt die Grundbegriffe und allgemeinsten Grundsätze des menschlichen Denkens auf (l.c. S. 220). Nach MENDELSSOHN sind die metaphysischen Wahrheiten »zwar derselben Gewißheit, aber nicht derselben Faßlichkeit fähig..., als die geometrischen Wahrheiten« (Abh. üb. d. Evid. S. 11). – CONDILLAC bemerkt: »Il faut distinguer deux sortes de métaphysique. L'une, ambitieuse, veut percer tous les mystères – l'autre, plus retenue, proportionne ses recherches à la faiblesse de l'esprit humain; et aussi peu inquiet de ce, qui doit lui echapper, qu'aride de ce, qu'elle peut saisir, elle fait se contenir dans les bornes, qui lui sont marquées« (Essai sur l'orig. des connsiss. hum., Introd. p. V). Nach D'ALEMBERT ist die (echte) Metaphysik besonders eine Theorie vom Ursprung der Ideen (Mélang. V).

Gegen die ontologische, aus Begriffen die Realität der Dinge an sich vermeintlich herausanalysierende, hierbei apodiktisch auftretende Metaphysik kämpft KANT in seiner Vernunftkritik, deren Ergebnis ist, daß eine transcendente Metaphysik eine Scheinwissenschaft sei und daß es nur eine kritisch-immanente Metaphysik, als Wissenschaft von den allgemeinsten, apriorischen (s. d.), der Erfahrung zugrunde liegenden, transcendentalen (s. d.) BegriffenTranscendentalphilosophie«, (s. d.)) geben könne. Früher definiert er: »Philosophia autem prima continens principia usus intellectus puri est metaphysica« (De mundi sens. sct. II, § 8). Den Übergang zur kritischen Periode bildet folgende Bemerkung: »Die Metaphysik, in welche ich das Schicksal habe verliebt zu sein,... leistet zweierlei Vorteile. Der erste ist, den Aufgaben ein Genüge zu tun, die das forschende Gemüt aufwirft, wenn es verborgeneren Eigenschaften der Dinge durch Vernunft nachspäht. Aber hier täuscht der Ausgang nur gar zu oft die Hoffnung... Der andere Vorteil ist der Natur des menschlichen Verstandes mehr angemessen und besteht darin: einzusehen, ob die Aufgabe aus demjenigen, was man wissen kann, auch bestimmt sei, und welches Verhältnis die Frage zu den Erfahrungsbegriffen habe, darauf sich alle unsere Urteile jederzeit stützen müssen. Insofern ist die Metaphysik eine Wissenschaft von den Grenzen der menschlichen Vernunft« (Träume ein. Geisterseh. II. T., II. Hpst., WW. II, 375). In der Vernunftkritik spricht Kant von der Metaphysik als von einer »ganz isolierten speculativen Vernunfterkenntnis, die sich gänzlich über Erfahrungsbelehrung erhebt, und zwar durch bloße Begriffe« (Krit. d. r. Vern., Vorr. II, S. 16). Die Metaphysik ist eine »Philosophie über die ersten Grunde unserer Erkenntnis« (WW. II, 291), »man will vermittelst ihrer über alle Gegenstände möglicher Erfahrung (trans physicam) hinausgehen, um womöglich das zu erkennen, was schlechterdings kein Gegenstand derselben sein kann« (WW. VIII, 576). Die Apriorität der Metaphysik steht fest, sie ist »Erkenntnis a priori, oder aus reinem Verstande und reiner Vernunft«, sie muß »lauter Urteile a priori enthalten«, die insgesamt synthetisch (s. d.) sind; die metaphysische ist »jenseits der Erfahrung liegende« Erkenntnis (Prolegom. §1, 2, 4). »Gott, Freiheit und Seelenunsterblichkeit sind diejenigen Aufgaben, zu deren Auflösungen alle Zurüstungen der Metaphysik, als ihrem letzten und alleinigen Zwecke, abzielen« (Krit d. Urt. II, § 91). Die Frage: ist Metaphysik als Wissenschaft möglich? wird im transcendenten Sinne verneint (s. Dialektik), im immanenten, transcendentalen bejaht. Die »Kritik der reinen Vernunft« ist die »notwendige vorläufige Veranstaltung zur Beförderung einer gründlichen Metaphysik als Wissenschaft« (Krit. d. r. Vern., Vorr. II, S. 29).[659] »Alle wahre Metaphysik ist aus dem Wesen des Denkungsvermögens selbst genommen und keineswegs darum erdichtet, weil sie nicht von der Erfahrung entlehnt ist, sondern enthält die reinen Handlungen des Denkens, mithin Begriffe und Grundsätze a priori, welche das Mannigfaltige empirischer Vorstellungen allererst in die gesetzmäßige Verbindung bringt, dadurch es empirisches Erkenntnis, d.h. Erfahrung, werden kann« (WW. IV, 362; Prolegom. § 57). Metaphysik (im guten Sinne) ist also »das System aller Principien der reinen theoretischen Vernunftbegriffe durch Begriffe; oder kurz gesagt: sie ist das System der reinen theoretischen Philosophie« (Üb. d. Fortschr. d. Met. S. 99). Metaphysik ist eine »Wissenschaft von den Gesetzen der reinen menschlichen Vernunft und also subjectiv«, »philosophia pura«, »Philosophie Über die Form« (Reflex. S. 106, 110). Das Übersinnliche, Jenseitige ist nur Gegenstand des Glaubens, der praktisch vernünftigen Betrachtung (l.c. S. 156). Die Metaphysik, d.h. materiale reine (apriorische) Philosophie, ist Metaphysik der Natur (Met. Anf. d. Naturwiss., Vorr. S. VII) und Metaphysik der Sitten (Moral). Sie soll »die Idee und die Principien eines möglichen reinen Willens untersuchen« (WW. IV, 238). – Nach REINHOLD ist die Metaphysik »die Theorie der a priori bestimmten Gegenstände« (Theor. d. Vorstell. II, 486).

Nach KANT erhebt sich die Metaphysik häufig wieder zu einer Lehre vom Transcendenten (s. d.), das man durch intellectuelle Anschauung oder durch Dialektik (s. d.), teilweise gestützt auf die Annahme der Identität (s. d.) von Denken und Sein, erfassen zu können glaubt. – Anthropologisch (psychologisch) begründet die Metaphysik FRIES (Syst. d. Philos. 1804). CALKER nennt die Metaphysik »Urgesetzlehre« des Wahren, Guten, Schönen (Urges. 1820). – Nach BOUTERWEK ist Metaphysik »Wissenschaft der notwendigen Beziehungen unserer Gedanken auf das Übersinnliche Wesen der Dinge« (Lehrb. d. philos. Wissensch. I, 11). Mit J. G. FICHTES »Wissenschaftslehre« (s. d.) beginnt eine idealistische Met. HEGEL identificiert Logik (s. d.) und Metaphysik (Encykl. § 24). Die Metaphysik ist reine, abstracte Begriffswissenschaft, speculativ (s. d.). Sie ist der »Umfang der allgemeinen Denkbestimmungen, gleichsam das diamantene Netz, in das wir allen Stoff bringen und dadurch erst verständlich machen« (Log. III, 18 f.). Nach K. ROSENKRANZ zerfällt die Metaphysik in Ontologie, Ätiologie, Teleologie (Wissensch. d. log. Idee). Nach C). H. WEISSE ist die Metaphysik die »Wissenschaft des reinen Denkens, reine Wissenschaft a priori« (Metaphys., Einleit. C. 3, S. 38). CHR. KRAUSE nennt die Metaphysik »Urwissenschaft« (vgl. Vorles. üb. d. Syst. d. Philos.; s. Philosophie). Nach BRANISS hat die Metaphysik (Idealphilosophie) »von der absoluten Idee aus den Weltbegriff zu bestimmen und zu entwickeln« (Syst. d. Met. S. 143 ff.). – Nach HERBART hingegen ist die Metaphysik »die Lehre von der Begreiflichkeit der Erfahrung« (Allg. Met. I, 215), die Wissenschaft von der »Ergänzung der Begriffe«, behufs ihrer Denkbarmachung (Lehrb. zur Einl.5, S. 255). Sie bearbeitet die Erfahrungsbegriffe, behufs Beseitigung der Widersprüche (s. d.) derselben, durch die »Methode der Beziehungen« (s. d.). Sie zerfällt in Methodologie, Ontologie, Synechologie, Eidolologie (s. d.) (vgl. Encykl. d. Philos. S. 297 ff.). BENEKE gründet die Metaphysik auf die innere Wahrnehmung, auf Psychologie, weil wir das fremde Sein nach Analogie unseres Innenseins deuten (Lehrb. d. Psychol.3, § 129, 159). Das gleiche tut die Metaphysik SCHOPENHAUERS, welche alles Sein als »Willen« (s. d.) bestimmt. Es ist nicht die Aufgabe der Metaphysik, »die Erfahrung, in der die Welt dasteht, zu überfliegen, sondern sie von [660] Grund aus zu verstehen, indem Erfahrung, äußere und innere, allerdings die Hauptquelle aller Erkenntnis ist« (W. a. W. u. V. I. Bd., S. 426). Die Metaphysik faßt das Vorhandene »als eine gegebene, aber irgendwie bedingte Erscheinung, in welcher ein von ihr selbst verschiedenes Wesen, welches demnach das Ding an sich wäre, sich darstellt. Dieses nun sucht sie näher kennen zu lernen: die Mittel hierzu sind teils das Zusammenbringen der äußern mit der innern Erfahrung, teils die Erlangung eines Verständnisses der gesamten Erscheinung, mittelst Auffindung ihres Sinnes und Zusammenhanges.... Auf diesem Wege gelangt sie von der Erscheinung zum Erscheinenden, zu dem, was hinter jener steckt«. Sie zerfällt in; Metaphysik der Natur, Metaphysik des Schönen, Metaphysik der Sitten (Parerga II, § 21). Die größeren Fortschritte der Physik machen das Bedürfnis nach Metaphysik immer fühlbarer (W. a. W. u. V. II. Bd., C. 17). Das eigenste Gebiet der Metaphysik liegt in der Geistesphilosophie, weil der Mensch nach seinem Innern (dem Willen, (s. d.)) die Natur begreift (ib.). Aufgabe der Metaphysik ist »die richtige Erklärung der Erfahrung im ganzen«, sie hat ein empirisches Fundament (ib.). Indem sie das Verborgene immer nur als das in der Erscheinung Erscheinende betrachtet, bleibt sie immanent (ib.). Sie hat aber keine apodiktische Gewißheit (ib.). Das Metaphysische ist das Ding an sich, das Physische die Erscheinung.

TRENDELENBURG bestimmt die Metaphysik als Wissenschaft des allgemein Seienden (Log. Unt.). Eine »métaphysique positive« lehrt VACHEROT (La mét. et la science2, I, p. XLVI). Metaphysik ist »la science de l'infini, de l'absolu, de l'universel, de l'unité, du tout« (l.c. I, p. 211). Nach LOTZE ist Metaphysik die »Lehre, welche die für unsere Vernunft unabweislichen Voraussetzungen über die Natur und den Zusammenhang der Dinge nicht fragmentariseh, wie die gewöhnliche Bildung, sondern vollständig und geordnet darstellt und die Grenzen ihrer Gültigkeit bestimmt« (Gr. d. Log. S. 99). Sie untersucht »den wahren Grund, den genau bestimmten Sinn und die Anwendungsgrenzen« der allgemeinen Grundsätze der Wissenschaften (Gr. d. Met. S. 6). E. v. HARTMANN bestimmt die Metaphysik als inductive, aposteriorische Wissenschaft (Gesch. d. Met. II, 694). So auch DREWS, der die Wissenschaft als »Wissenschaft vom realen Sein« definiert und im Ich (s. d.) das Grundproblem der Metaphysik erblickt (Das Ich S. 6, 11). SPICKER hält die Metaphysik für den »eigentlichen Kerngehalt aller Philosophie«. Jeder allgemeine Satz ist metaphysisch, »denn er reicht über die Erfahrung hinaus und kann nie durch Tatsachen aus der Wirklichkeit controlliert werden« (K., H. u. B. S. 176). Nach HARMS ist die Metaphysik die »Wissenschaft vom Sein, von den Formen und Arten des Seins, welches von allen Wissenschaften als ihr zu erkennendes Object gedacht wird« (Log. S. 38). HAGEMANN definiert: »Die Wissenschaft, welche sich mit dem Wesen, dem ursächlichen Zusammenhange und dem Endziel der Dinge, also mit dem, was hinter dem Sinnlichen verborgen liegt, befaßt, ist die Metaphysik« (Log. u. Noet.5, S. 8). Die Metaphysik ist »die Wissenschaft von dem Wesen, Grund und Ziel alles wirklichen Seins« (Met.2, S. 3). Sie ist »Fundamentalwissenschaft« (ib.). Sie zerfallt in: allgemeine Metaphysik (Ontologie) und specielle Metaphysik (l. e. S. 6). Nach GUTBERLET handelt die allgemeine Metaphysik vom Sein im allgemeinen und den ihm zunächst stehenden Begriffen, die specielle Metaphysik von den letzten realen Gründen der besonderen Weltdinge (Log.2, S. 2; Met.2, S. 1 ff.).

Eine kritische, teilweise auch eine immanente, positive (auf die allgemeinsten [661] Erfahrungstatsachen, Erfahrungsgrundlagen gehende) Metaphysik erkennen verschiedene Philosophen an. So VOLKELT, O. LIEBMANN, welcher erklärt: »Die kritische Metaphysik... ist hypothetische Erörterung menschlicher Vorstellungen über Wesen, Grund und Zusammenhang der Dinge« (Klimax d. Theor. S. 112). »Warum hier und jetzt dies oder das ist und geschieht, – dies hat die Physik aus allgemeinen Naturgesetzen zu deducieren, und zwar womöglich auf mathematischen Wege. Warum aber dies und das überhaupt irgendwo und irgendwann ist und geschieht, – dies ist Sache der Metaphysik« (als Transcendentalphilosophie) (Anal.2 S. 351). Ferner F. SCHULTZE (Philo(s. d.) Naturwiss.), F. ERHARDT (Met.), FECHNER, F. PAULSEN, WITTE (We(s. d.) Seele S. 58, 336), K. LASSWITZ (Gl. d. Atom. I, 6), TEICHMÜLLER (Neue Grundleg. S. 16), NIETZSCHE, RENOUVIER, FOUILLÈE, J. C. S. SCHILLER, MAINLÄNDER (Philo(s. d.) Erlös.), J. BEGMANN, nach welchem Metaphysik die Wissenschaft von der Bewußtheit oder Ichheit ist, u. a. LEWES betont: »The scientific canon of excluding from calculation all incalculable data places Metaphysics on the same level with Physics« (Probl. I, 60). Als auf Erfahrung fußende Wissenschaft faßt die Metaphysik E. ZELLER auf (Arch. f. syst. Philos. I, S. 8 f.). – P. CARUS definiert die Metaphysik als »Wissenschaft von den Principien, d.h. dem letzten Grunde des Daseins und des Denkens« (Met. S. 6; vgl. S. 34 ff.). Das Transcendente ist unerkennbar. – Nach SIGWART ist die Metaphysik die Wissenschaft, welche »einerseits die letzten Voraussetzungen, von denen alles planmäßige Denken ausgeht, anderseits die Resultate, zu denen dieses gelangt, in einer einheitlichen Auffassung von dem letzten Grunde des Verhältnisses der subjectiven Gesetze und Ideale des Denkens und Wollens zu dem objectiven Inhalte der Erkenntnis zusammenzubringen hat« (Log. II2, 750). Ihr höchstes und schwierigstes Problem ist die »Bestimmung des Verhältnisses, in welchem die Notwendigkeit als Leitfaden aller Erkenntnis des Seienden zu der Freiheit steht, welche das subjective Postulat des bewußten Wollens ist« (ib.). WUNDT versteht unter Metaphysik die »Principienlehre«. Sie stellt den Inhalt des Wissens »in allgemeinen Begriffen über das Seiende und in Gesetzen über dessen Beziehungen dar... Auf diese Weise ist das, freilich oft verfehlte, Ziel der Metaphysik die Aufrichtung einer widerspruchlosen Weltanschauung, welche alles einzelne Wissen in eine durchgängige Verbindung bringt«. Ihre Hauptaufgabe ist »das Geschäft der Ergänzung der Wirklichkeit... durch Aufsteigen von dem in der Erfahrung Gegebenen zu weiteren Gründen, die nicht gegeben sind« (Log. I2, 7, 421). Die Metaphysik ergänzt die Erfahrung so, »daß sie die in der Erfahrung begonnene Verbindung nach Grund und Folge consequent und in gleicher Richtung weiter führt, bis die Einheit gewonnen ist, welche es uns möglich macht, die ganze Reihe samt den Gliedern, welche der Erfahrung angehören, als ein Ganzes zu denken«. Die negative Aufgabe der Metaphysik besteht in der Kritik der in jeder Wissenschaft steckenden metaphysischen Voraussetzungen, die positive in der Berichtigung und Ergänzung dieser. Die specielle Metaphysik gliedert sich in Naturphilosophie (Kosmologie, Biologie, Anthropologie) und Geistesphilosophie (Ethik, Rechts-, Geschichtsphilosophie, Ästhetik, Religionsphilosophie) (Einleit. in d. Philos. S. 85; Syst. d. Philos.2, S. 30 ff.; Philos. Stüd. V, 48 ff.). Die Metaphysik ist nicht zu beseitigen. »Sobald innerhalb der Einzelforschung ein wichtiges Problem von allgemeiner Tragweite sich auftut, so wird es von selbst, indem es die Hilfe anderer Wissensgebiete und unter ihnen insbesondere auch diejenige der Psychologie und Erkenntnislehre[662] voraussetzt, zu einer philosophischen Aufgabe. So erhebt sich aus der Mitte der Einzelwissenschaften selbst die Forderung nach einer Wissenschaft der Principien, der allgemeinen Grundbegriffe und Grundgesetze, für die der Name, 'Metaphysik' beibehalten werden mag« (Ess. I, S. 20; Philos. Stud. V, 51). Nicht als »Begriffsdichtung« (wie bei F. A. LANGE), sondern als Wissenschaft, deren Methode die der Einzelwissenschaften ist, ist die Metaphysik aufzufassen (Syst. d. Philos.2, S. v). Zu betonen ist: »Wer über die Fragen, auf die allein die Erfahrung Antwort geben kann, die letzten metaphysischen Ideen zu Rate zieht, vermag höchstens die empirischen Tatsachen in Verwirrung zu bringen. Ebensowenig können endlich die metaphysischen Probleme allein aus der Erfahrung entschieden werden. Diese deutet uns aber den Weg an, den wir zu gehen haben. Denn Voraussetzungen, die über die Tatsachen der Erfahrung hinausreichen, können ihre logische Berechtigung immer nur dadurch gewinnen, daß sie sich als folgerichtige Weiterentwicklungen der auf empirischem Gebiete notwendig gewordenen Hypothesenbildungen erweisen« (Log. I2, 630 f.). Die Metaphysik hat »den gesamten Inhalt der Erfahrungswissenschaften, insofern er eine principielle Bedeutung besitzt und beträgt zur Gestaltung unserer wissenschaftlichen Weltanschauung« zu ihrem Gegenstande (Ess. 1, S. 21). Metaphysik gehört aber ans Ende) nicht an den Anfang des Erkennens (Philos. Stud. XIII, 428). Metaphysisch sind alle »Annahmen, die irgendwie hypothetische Ergänzungen der Wirklichkeit sind« (ib.). Metaphysisch ist »jede Untersuchung, die sich auf die nicht unmittelbar der Erfahrung zugänglichen Voraussetzungen über das Wesen der Dinge bezieht« (Eth.2, S. 14). Metaphysisch wird eine Theorie dadurch, »daß sie irgend ein empirisch gegebenes Verhältnis über alle Grenzen der Erfahrung hinaus erweitert« (Philos. Stud. XIII, 361). Jede definitive Hypothese ist metaphysisch, jede Metaphysik hypothetisch. Metaphysischer Begriff ist ein solcher, der direct aus dem Motiv, den Weltzusammenhang zu begreifen, hervorgeht (Einleit. in d. Philos. S. 351). – Nach HUSSERL hat die Metaphysik die Aufgabe, »die ungeprüften... Voraussetzungen metaphysischer Art zu fixieren und zu prüfen, die mindestens allen Wissenschaften, welche auf die reale Wirklichkeit gehen, zugrunde liegen« (Log. Unt. I, 11). Nach HÖFFDING spricht der Metaphysiker »nur die Gedanken aus, die mehr oder weniger unbewußt dem erfahrungsmäßigen Forschen zugrunde liegen, und er führt ihre Consequenzen durch« (Psychol.2, S. 18). Nach F. MACH beschäftigt sich die Metaphysik »nur mit der Erforschung des Wesens, des Grundes und Zweckes des wirklich Seienden« (Religions- u. Weltprobl. I, 57). UPHUES erklärt: »Die Philosophie als Metaphysik will eine Weltanschauung geben, eine Vorstellung von der Welt im ganzen« (Psychol. d. Erk. I, 13). KÜLPE versteht unter Metaphysik den »Versuch einer mit wissenschaftlichen Mitteln ausgebauten Weltanschauung« (Einl. in d. Philos.2, S. 21), so auch W. JERUSALEM (Einl. in d. Philos.2). – Nach SIMMEL hat die Metaphysik »den formalen Wert, überhaupt ein vollendetes Weltbild nach durchgehenden Principien anzustreben« (Problem. d. Geschichtsphilos. S. 63). Alle Metaphysik besteht in der Zurückführung der sinnlichen Äußerlichkeit auf geistige Principien (l.c. S. 99). Die metaphysische Speculation entspringt dem Spieltriebe (l.c. S 105). Nach H. CORNELIUS wäre das Ziel der (immanenten Metaphysik) eine »einheitliche Weltanschauung, die von den Erscheinungen der Natur und des geistigen Lebens, von den Gesetzen der objectiven Welt und von den Gesetzen der menschlichen Bestrebungen in gleicher Weise Rechenschaft gäbe« (Einleit. in d. Philos. S. 12). Nach[663] HEYMANS ist die Metaphysik »angewandte Erkenntnistheorie«, sie hat »die für unser Denken notwendigen Grundlinien des Weltbildes zu bestimmen, sofern sich dieselben aus den Gesetzen des Denkens entwickeln lassen« (Ges. u. Elem. d. wiss. Denk. S. 38). ADICKES anerkennt Metaphysik nicht als Wissenschaft des Transcendenten (Zeitschr. f. Philos. 104. Bd., S. 52), nur als abschließenden subjectiven Glauben (Zeitschr. f. Philos. 112. Bd., S. 231). Nach HODGSON ist die Hauptaufgabe der Metaphysik die Analyse des Erkennens (The Met. of Experience 1898). Nach RIEHL ist die Metaphysik nur als kritische Disciplin, als Theorie der Grenzbegriffe der Erfahrung, als »System der Erkenntnisprincipien« berechtigt (Philos. Kritic. II 1, 4). B. ERDMANN identificiert die Metaphysik mit der Erkenntnistheorie (Log. I, 11). So auch (mit der »Logik der reinen Erkenntnis«) H. COHEN (Log. S. 516) und andere Kantianer. – Nach M. PALÁGYI betrachtet die Metaphysik die Tatsachen der Wissenschaft unter dem Gesichtspunkte der Ewigkeit (Log. auf dem Scheidewege S. 243). Die eigentliche Metaphysik besteht aus: Metageometrie, Metadynamik, Metagenetik (l.c. S. 310)

Die Berechtigung und Möglichkeit jeder (speculativen) Metaphysik negiert der Positivismus (s. d.). Nach E. DÜHRING hat an die Stelle der Metaphysik die »nur auf Wirklichkeiten gegründete Weltanschauungslehre« zu treten (Log. S. 9). Metaphysik ist nur eine phantastisch oder betrügerisch ausgeführte Art der Sachlogik (Wirklichkeitsphilos. S. 278). L. STEIN sieht in aller Metaphysik »nur Rauschesäußerungen einer trunken gemachten Logik, im besten Falle Gedankendichtungen großen Stiles – eine Poesie des dialektisch geschulten Verstandes« (An d. Wende d. Jahrh. S. 258). E. MACH will alle metaphysischen Elemente aus den naturwissenschaftlichen Darstellungen eliminieren (Populärwiss. Vorles. S. 363). »Die Ansicht, welche sich allmählich Bahn bricht, daß die Wissenschaft sich auf die übersichtliche Darstellung des Tatsächlichen zu beschränken habe, führt folgerichtig zur Ausscheidung aller müßigen, durch die Erfahrung nicht controllierbaren Annahmen, vor allem der metaphysischen (im Kantschen Sinne)« (Anal. d. Empfind.4, Vorw. S.V). Vgl. DILTHEY, Einl. I, 163, 165.

Außer den Systemen der Philosophen und Specialabhandlungen vgl. über Metaphysik noch: GOCLEN, Isagoge in metaphysicam; GENOVESI Elementa scientiarum metaphysicarum 1743; FRIES, Syst. d. Met. 1824; APELT, Metaphys. 1857; K. PH. FISCHER, Wissensch. d. Met. 1834; J. E. ERDMANN, Gr. d. Log. u. Met.4, 1864; K. FISCHER, Syst. d. Log. u. Met.2, 1865; GEORGE, Syst. d. Met. 1844; H. RITTER, Syst. d. Log. u. Met. 1856; E. REINHOLD, Syst. d. Met.3, 1854; HARTENSTEIN, Die Grundprobleme und Grundlehren d. allgem. Metaphys. 1836; FOUILLEÉ, L'avenir de la métaphys. fondée sur l'expérience 1889; LACHELIER, Du fondement de l'induction2, 1896; P. JANET, Principes de métaphys. et de psychol. 1897; W. HAMILTON, Lectures on Metaphys. and Log.; MANSEL, Metaphysics 1860; J. F. FERRIER, Institut. of Met. 1854; E. CAIRD, Ess. II u. a. Vgl. R. LEHMANN, Zur Psychol. d. Met. DILLES, Weg zur Met. 1903.

Über Geschichte der Metaphysik vgl. E. v. HARTMANN, Gesch. d. Metaphys. 1899/1900. – Vgl. Philosophie Wissenschaft, Problem, Principien, Substanz, Seele, Materie, Kraft, Spiritualismus, Panpsychismus, Gott, Sein, Object, Ding an sich, Wirklichkeit, Teleologie, Naturphilosophie.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 656-664.
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Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

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