Fig. 23. Ritter im Bad, aus einer Handschrift des 14. Jahrh. Badewesen. Schon die alten Germanen liebten das freie offene Bad in Flüssen und Seen, Tacit. Germ. 22, und es blieb durch das ganze Mittelalter bis gegen das 18. Jahrh ...
Balder , eine germanische männliche Gottheit, auch Phol, Vol genannt, ein Gott der Jahresfülle im Sommer, altnordisch Baldur. Er ist der Sohn Odhins und der Frigg , der Gott der Frömmigkeit und Unschuld. Er ist so licht und lieblich von Antlitz, dass ...
Ball = Tanzfest, aus ital. der ballo , franz. der bal = Tanz , vom ital. ballare , tanzen, aus mittellat. ballare , welches nach dem in Grossgriechenland und Sizilien üblichen griech. ballizein = tanzen, hüpfen, vom griech. ballein = werfen gebildet ist. Im Deutschen kommt das ...
Ballade; ballada von ballare , tanzen im Provenzalischen und im altital. des 12. Jahrh. ballata ist ein lyrisches Gedicht von geringem Umfange, dem Sonett und Madrigal verwandt; ähnlich sind die ballades der Franzosen, die seit Molière ausser Gebrauch kamen. Denselben Namen ...
Ballet , aus ital. balletto , dem Dim. von der ballo = Tanz , Tanzfest, findet seinen Ursprung in den Pantomimen der alten Römer. Künstlerisch ausgebildet wurde das Ballet zuerst in Italien im 16. Jahrh. an den Höfen, wobei Fürsten , Prinzen und Prinzessinnen tanzten ...
Ballwerfen oder Ballen war im Mittelalter besonders bei der Jugend und dem weiblichen Geschlecht im Ansehen; ob es auch am Hofe betrieben wurde, ist zweifelhaft. Sobald im Frühling die Witterung erlaubte, ins Freie zu gehen, begann das Ballspiel: nach Walther ...
Bann , von ahd. pannan , das Gericht bezeichnen, durch Ladung verbindlich machen, davon ahd. der pan, ban , mhd. der ban , bedeutet im altdeutschen Rechte die Befugnis, zur Erhaltung der Ordnung und zur Ausführung der Gesetze Machtbefehle und Verordnungen zu erlassen, deren ...
Bar , das, bezeichnete bei den Meistersängern eine bestimmte Art des Gesanges, über dessen Beschaffenheit und Ursprung wir keine bestimmte Auskunft haben. Grimm, Wörterbuch, I, 1121.
Barbara , Heilige, nach der Legende aus Nikomedia in Kleinasien gebürtig, wurde als Christin vom Landpfleger scheusslich mishandelt, flüchtete in einen Stollen, belehrte hier die Bergknappen und wurde endlich von ihrem eigenen heidnischen Vater enthauptet. Sie wird bei Gewittern angerufen, gilt ...
Barden waren ein abgeschlossener und geheiligter Sängerstand bei den Kelten, der in Irland und Wales sich bis in die neuere Zeit erhielt. Ganz unstatthaft wurden diese schon von antiken Schriftstellern, Strabo 4. 4, Ammian. Marcell. 15, 9 genannten Barden den ...
Barfüsser , mhd. barvuoz , auch barfot , ist kein Ordensname, vielmehr heissen Mönche verschiedener Orden so, welche zum unbeschuhten Gehen verpflichtet sind, besonders die Franziskaner, doch gingen zu Zeiten auch die Karmeliter , Augustiner , Kapuziner barfuss. In der Schweiz hiessen die Franziskaner allgemein ...
Barlaam und Josaphat heisst eine im Mittelalter weit verbreitete Legende , die bei uns namentlich durch ein ausgedehntes um 1220 verfasstes Gedicht des Rudolf von Ems bekannt geworden ist. In Indien, erzählt die Legende , herrscht der grausame christenverfolgende König Avenier; nach ...
Barmherzige Brüder , ein katholischer Mönchsorden, gestiftet durch den Portugiesen Johann Ciudad , geb. 1495, gest. 1550, der 1450 in Granada in einem gemieteten Hause Arme verpflegte und allmählich einen Verein ähnlich wirkender Genossen zur Armen- und Krankenpflege gründete; 1572 anerkennt Pius ...
Barmherzige Schwestern , filles de la charité oder de la miscricorde , früher auch soeurs grises genannt, heisst ein von Vincenz von Paul um 1630 gestifteter Frauenverein für Krankenpflege der Armen, 1633 durch den Erzbischof von Paris zu einer selbständigen Genossenschaft erhoben ...
Fig. 24. Kathedrale zu St. Gallen. (Aus den kunsthist. Bilderbogen.) Fig. 25. Westlicher Pavillon des Dresdener Zwingers. (Kunsthist. Bilderbogen.) Barockstil; das deutsche Wort barock ist erst im 18. Jahrhundert aus franz. baroque = schiefrund (von Perlen ), sonderbar, dieses vom portug. der ...
Baron , mhd. der barûn , aus franz. der baron , welches mit ital. der baróne aus mittellat. der baro, barônis kommt, woneben auch der barus; dieses aber kommt nach Müllenhoff aus keltisch bar = Mann. Das Wort baro , das sonst allgemein den Mann ...
Bart. Bei den alten Germanen galt nach Tacit. Germ. 31. gekürztes Haar und geschorener Bart als Zeichen der Unfreiheit oder des Verlustes der Ehre; die Langobarden trugen den Namen vom langen Barte; die Sachsen dagegen trugen im 6. Jahrh. keinen ...
Basilianer sind Mönche nach der Regel Basilius ' d. Gr. 329379. Die von ihm griechisch verfassten Regeln versuchten zum ersten Mal, das Mönchswesen in bestimmte gesetzliche Formen zu bringen; sie fanden im Morgenlande grosse Verbreitung, während sie im Abendlande vom ...
Basilika. Diese alte Form des christlichen Gotteshauses wurde früher allgemein aus der Form der altrömischen forensischen Basiliken abgeleitet, Sitzungslokalen für die richterlichen Behörden. Diese Annahme ist in neuerer Zeit widerlegt worden, und man leitet jetzt die christliche Basilika von Räumen ...
Batzen , ursprünglich der Batze , mittellat. bacio, bacius, bacênus , eine kleine, zuerst gegen 1492 zu Bern geprägte Münze mit dem Bätz , dem Bären, d.i. dem Wappentiere Berns versehen, von 4 Kreuzer Wert; sie verbreitete sich schnell allgemein im südlichen Deutschland ...
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