Haar. Seit den ältesten Zeiten war langes, lockiges Haar bei den Germanen Zeichen der Freiheit und Mündigkeit, das Abschneiden des Haares Symbol der Unfreiheit; es wird deshalb dem Knaben und dem Knechte verschnitten, eine Ausnahme macht die freie Jungfrau; ebenso ...
Hagestolz , ahd. hagustalt und hagastalt , seit dem 13. Jahrhundert kommt hagestolz auf mit Anlehnung an stolz. Ahd. hagastalt war zunächst Adjektiv und bedeutete den eines Hages waltenden, ihm vorstehenden oder ihn besitzenden; Hag aber ist hier ein kleineres Grundstück, ein ...
Hahn auf dem Glockenturme kommt schon im 10. Jahrh. zu St. Gallen vor, er erinnert an die Wachsamkeit in Beobachtung der kanonischen Stunden. Vor Erfindung der Uhren richtete man sich mit dem Anfange des Frühgottesdienstes nach dem Hahnenschrei. Statt des ...
Haimonskinder. Die französische Sage von den vier Söhnen Herzogs Haimon oder Aymon, Namens Adelhart, Ritsart, Writhart und Reinald von Montalban gehört dem Karolingischen Sagenkreise an und hat die Kämpfe dieser Helden mit ihrem Lehnsherrn Karl dem Grossen zum Inhalte. Von ...
Hakenbüchsen , arquebuse (siehe Arkebusierer ), harkebuse , auch kurzweg nur Haken genannt, kommt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts vor und ist die erste Feuerwaffe, die ein ordentliches Zielen ermöglichte. Ihren Namen erhält sie von dem Haken, der auf der Unterseite ...
Halm ist ein altes bei Franken, Bayern und Alemannen im Schwange gewesenes Rechtssymbol; er wird zum Zeichen feierlicher Auflassung, Entsagung oder Kündigung mit der Hand geworfen, gereicht, gegriffen, bald von den Beteiligten, bald von dem Richter, seine Hauptanwendung findet ...
Halsberge , halsberc , angels. healsbeorg , altfranz. hauber, hauberc, habergon , heisst ein Teil der Ausrüstung eines Kriegers und zwar in erster Linie derjenige, der Hals und Nacken zu decken hatte, höchstens noch den Oberteil der Brust. Im weiteren Sinne versteht man darunter ...
Hammer , ist ursprünglich sowohl Handwerkszeug als Waffe, und zwar aus Flins- oder Feuerstein verfertigt. Er ist das Attribut des Gewittergottes Donar und heisst als solcher Donnerhammer, Blitzhammer und Donneraxt. Noch wird in Flüchen für »Der Donner schlage Dich« der Ausdruck ...
Hand als Rechtssymbol ist das einfachste und natürlichste Zeichen der Gewalt. Der Handschlag war seit alters die allgemeine Bekräftigung aller Gelübde und Verträge, denen die Sitte kein feierlicheres Symbol vorschrieb; durch den Handschlag verbanden beide Teile ihre Gewalt gegenseitig ...
Handarbeiten der Frauen sind seit ältester Zeit Spinnen, Weben, Sticken und Nähen. Das Sinnbild der Frau ist die Kunkel; Spindelmagen heissen die Verwandten der Mutter, wie Schwertmagen diejenigen des Vaters. Flachsbau und Spinnen stehen unter der Obhut der germanischen Göttermutter ...
Handel erscheint schon im Mittelalter in den beiden Gestalten des Klein- und Grosshandels. Den niedersten Grad des Kleinhandels repräsentiert der Landfahrer oder Hausierer, der in älterer Zeit für das gesellschaftliche und häuslichwirtschaftliche Leben von grosser Bedeutung war, er gab sich ...
Händewaschen bei Tische ist eine allgemein verbreitete Sitte gewesen. Nachdem der Truchsess oder Seneschal knieend dem Herrn des Hauses gemeldet, dass die Mahlzeit bereit sei, befiehlt dieser dem Truchsess, das Signal zum Händewaschen zu geben. Durch Horn oder Trompete oder ...
Handfeuerwaffen. Als älteste europäische Handfeuerwaffe kann man die Raketenbolzen betrachten, welche mit der Armbrust geschossen wurden und z.B. in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zu den Zeughausbeständen Bolognas gehörten. Wahrscheinlich auf Armbrüste , welche mit derartigen Raketenbüchsen versehen waren ...
Handschuhe , ahd. hantscuoh , mhd. hantschuoch, hentschuoch , ist ein seit den ältesten Zeiten als Schmuck und Auszeichnung, wie zum Schutz getragenes Kleidungsstück; namentlich gehören sie zur Bekleidung und zum Ornat weltlicher und geistlicher Grossen. Die Pelzhandschuhe wie überhaupt die gröberen waren ...
Handwerk , siehe Städtewesen und Zunftwesen.
Hanswurst; das Wort erscheint zuerst in der 1519 erschienenen niederdeutschen Bearbeitung des Narrenschiffes, wo es einen groben Menschen von unbeholfener Figur malen soll, dessen Leibesgestalt an eine Wurst erinnert. Als Bauersmann erscheint Hanswurst zuerst in einem Fastnachtspiel 1553 und die ...
Harfe , siehe musik. Instrumente.
Fig. 73. Aus dem Hortulus Deliciarum. Fig. 74. Grabsteine aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. Harnisch. Das Wort Harnisch, mhd. der und das harnas, harnasch, harnisch, hernisch , stammt vom kymrischen » haearn «, welches soviel wie Eisen bedeutete; hernez, harnez = Eisenzeug. Im ...
Hatschier, Hatschierer, Hartschier , seit dem 15. Jahrhundert aus dem zuerst seit dem 12. Jahrhundert bezeugten französischen archer , ital. arciero = Bogenschütze entlehnt, hiess ein Trabant, Leibtrabant, der in kleineren Gemeinden auch Bütteldienste verrichtete.
Haubitze , ein grobes Geschütz zum Schiessen von Granaten und Kartätschen, seit den Hussitenkriegen dem böhmischen haufnice = Steinschleuder entnommen, daher das Wort deutsch auch zuerst haufnitz lautet.
Buchempfehlung
Anders als in seinen früheren, naturalistischen Stücken, widmet sich Schnitzler in seinem einsamen Weg dem sozialpsychologischen Problem menschlicher Kommunikation. Die Schicksale der Familie des Kunstprofessors Wegrat, des alten Malers Julian Fichtner und des sterbenskranken Dichters Stephan von Sala sind in Wien um 1900 tragisch miteinander verwoben und enden schließlich alle in der Einsamkeit.
70 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro