Nachtwächter , ahd. nahtwahtari , ist schon durch das Horn , das er trägt, als eine sehr alte Erscheinung bezeugt. Karl d. Gr. verordnete, dass die freien Leute ausser dem Heerdienste im Felde ausdrücklich hoch bei Strafe des Heerbannes zum Wachedienste (wacha aut ...
Namen , siehe auch Personen- und Familiennamen , Ortsnamen .
Namen von Sachen. Ausser den Personen erhalten namentlich in ältester Zeit auch Gegenstände nicht menschlicher Art Sondernamen, es sind Waffen, Haustiere und dergleichen andere Dinge, die dem Besitzer vertraulich nah stehen, gleich einem Familiengliede, denen eine gewisse dämonische Beseelung, eine ...
Narren. Name und Begriff des Narren, ahd. narro , mhd. narre , dunkler Herkunft, spielen in den Zeiten des ausgehenden Mittelalters eine grosse Rolle; seitdem sich der Geist der Zeit von den religiösen, gesellschaftlichen, staatlichen, künstlerischen Prinzipien der höfischromantischen Welt losgelöst hatte ...
Narrenhäuschen , frz. cachot , nannte man ein auf der Vorderseite offenes, vergittertes Verliess, in dem namentlich Ehebrecher von der kirchlichen Behörde an den Pranger gestellt wurden. Es war in der Kirche selber, meist zur rechten oder linken des Chors angebracht, so ...
Nasenschirme , frz. und engl. nasal; lat. nasale. Der Nasenschirm ist ein circa 4 cm breiter Metallstreifen, der zum Schutze der Nase auf den ursprünglich glocken- oder kegelförmig gestalteten Helm des Kriegers aufgenietet wurde. Siehe den Art. Helm . Auch die Rossstirn ...
Nekrologien heissen Verzeichnisse der Todestage aller derer, deren Gedächtnis in der Kirche oder dem Kloster , dem diese Aufzeichnungen angehörten, durch Einschliessung in die öffentliche Fürbitte gefeiert werden sollte. Sie sind nach dem Kalender geordnet und enthalten, da jeder angesehene Mann ...
Nestel , lat. nustula, stigula , nennt man eine zum Zusammenschnüren der Kleider dienende Schnur, die meist nach Art der heutigen Schuhnesteln an den Enden mit Metallspitzen versehen waren.
Netz. Das Fischernetz ist in vorgeschichtlicher Zeit erfunden worden und ist ohne Zweifel der Kunst, Tuch zu weben, vorausgegangen. Das Haarnetz, lat. flecta, flexa, cratula , kam auf deutschem Boden im 14. Jahrhundert in Gebrauch. Frauen schmückten und banden damit das ...
Neumen , siehe Musik .
Nibelungenlied , ein strophisches Epos der mittelhochdeutschen Zeit, dessen Stoff der Volkssage entnommen ist, wurde wahrscheinlich zwischen 1180 und 1190 gedichtet. Es ist nur in zwei Umarbeitungen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhalten. I. Sein Inhalt ist in den ...
Nimbus , Glorie , Heiligenschein, kommt schon bei den alten Hindus, Ägyptern, Griechen und Römern an Götter- und Heldenbildern in Gestalt einer runden Scheibe um das Haupt vor. In der christlichen Kunst findet dieses symbolische Zeichen des sinnlichen Glanzes zuerst im Orient ...
Nixen , von noch unerklärter Ableitung (ahd. nihhus bedeutet Krokodil) sind Wassergeister, männliche und weibliche, mit den besondern Namen Nicker, Nickel, Nickelmann, Wassermann, Hakemann, Seemensch, Wasserjungfern, Wasserfräulein, Wasserfrauen, Seejungfern, Seeweibel, Wasserlissen. Sie hängen mit Wodan zusammen, der als Wolkengeist auch Meergeist ...
Nornen heissen in altnordischer Sprache die Schicksalsgöttinen; der Name ist noch nicht genügend erklärt; bei den Angelsachsen heissen sie Mettena , d.h. die abmessenden, abwägenden, oder Vyrdha , alts. Wurthi. Sie werden oft als Spinnerinnen genannt; doch ist die griechische Vorstellung ...
Noten , siehe Musik .
Novelle. Mit diesem in Deutschland erst seit dem 18. Jahrhundert aufgekommenen Namen, der ursprünglich von den Italienern aufgebracht wurde und so viel als neue Erzählung bedeutet, benennt man in der Litteraturgeschichte verschiedene Erscheinungen, die darin zusammentreffen, dass es schriftstellerische Erzeugnisse ...
Oblate oder Hostie, lat. oblata, oblia, oblagia, obleta, hostia, formata, munus ecclesiasticum, panis benedictus, sancta species heisst die aus Weizenteig gebackene Waffel, die seit dem 11. Jahrhundert an der Stelle des üblichen runden Brotes als Leib Christi bei der Messe ...
Ochsenzunge hiess ein circa 0,45 m langer Dolch , der von der Bürgerschaft bis zu Ende des Mittelalters viel getragen wurde.
Octavianus heisst der Held eines nach französischer Quelle bearbeiteten Volksbuches, das dem karolingischen Sagenkreise angehört. Die erste 1535 erschienene Ausgabe führt den Titel: Eine schöne und kurzweilige Histori von dem Keyser Octaviano, seinem weib und zweien sünen, wie die in ...
Odin , siehe Wuotan.
Buchempfehlung
Das bahnbrechende Stück für das naturalistische Drama soll den Zuschauer »in ein Stück Leben wie durch ein Fenster« blicken lassen. Arno Holz, der »die Familie Selicke« 1889 gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf geschrieben hat, beschreibt konsequent naturalistisch, durchgehend im Dialekt der Nordberliner Arbeiterviertel, der Holz aus eigener Erfahrung sehr vertraut ist, einen Weihnachtsabend der 1890er Jahre im kleinbürgerlich-proletarischen Milieu.
58 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro