Daktylische deutsche Verse sind zuerst im 12. Jahrh. neben anapästischen in Nachahmung lateinischer daktylischer Verse, leononischer Hexameter oder Sequenzen versucht worden, und zwar zuerst in geistlichen Leichen : doch waren sie bei den höfischen Lyrikern weder besonders beliebt noch geschickt gehandhabt ...
Damast , geblümtes Seidenzeug von Damaskus, aus ital. damasco , franz. damas , wird im 14. Jahrh. zuerst erwähnt.
Dame , mittell. domna , ital. dama und donna , franz. dame , ist nach Grimm wahrscheinlich erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bei uns eingeführt; im Simplicissimus, 1669, ist das Wort schon geläufig.
Dei gratia , von Gottes Gnaden, ist zuerst von Pipin in seinen Titel aufgenommen worden. Die Nachfolger behielten es bei, später nahmen es andere Würdenträger, wie Herzöge , Grafen an.
Deutsch , ahd. diutisk , mhd. diutisch, diutsch , fränkisch-lateinisch theotiscus , ist abgeleitet von ahd. der und das diot und die diota , got. thiuda , altsächsisch thiod und thioda = Volk, Volksstamm, und bedeutet: dem Volke eigen, volksmässig. Nachdem infolge der Völkerwanderung der alte ...
Deutsche Gesellschaften nannten sich gelehrte Gesellschaften des 18. Jahrh., die sich die Pflege der deutschen Sprache und Dichtung zur Aufgabe machten und, sich meist an die Universitäten anlehnend, eine freiere Organisation hatten als die unmittelbar vorausgehenden Sprachgesellschaften. Die erste wurde ...
Deutsche Reiter heisst eine Art der Reiterei, die ein Mittelding zwischen Kürassieren und Arkebusierern war und sich während der schmalkaldischen Kriege herausbildete. Sie heissen auch Ringerpferde. weil sie geringere, d.h. leichtere Pferde ritten. Statt der verschliessbaren Helme trugen sie ...
Deutschgesinnte Genossenschaft nannte sich eine der nach italienischem Muster gegründeten Sprachgesellschaften des 17. Jahrh. Sie wurde 1643 zu Hamburg durch Philipp von Zesen und zwei seiner Freunde gestiftet und zerfiel in die Rosenzunft, Lilienzunft, Nägleinzunft und Rautenzunft. Die Gesellschaft bemühte ...
Fig. 45. Dichter am Pult. Poeta laureatus. Fig. 46. Dichter als Apollo unter den Musen. Dichter. Einen Stand der Dichter oder Sänger hat es bei den Deutschen nie gegeben; den Mann, der vorzüglich mit der Kunst begabt war und deshalb ...
Dienstmann , s. Ministerial.
Dienstmannen-Rechte. Da das Verhältnis des Dienstmannes , Ministerialen, zum Dienstherrn ein wesentlich persönliches war, fehlte es an Rechtsquellen, welche für die Ministerialen des Gesamtreiches gleichmässige Prinzipien enthielten. Die Rechtsbücher sprechen deshalb fast nie von den Dienstleuten. Daher kam es ...
Dies irae dies illa , die bekannte Sequenz auf den Allerseelentag, wird jetzt meist dem Thomas von Celano , einem Franziskaner aus Celano in den Abruzzen zugeschrieben; dieser lebte um 1250 und hielt sich längere Zeit in Köln auf. Es giebt drei ...
Dietrich von Bern ist der beliebteste Held der deutschen Volkssage im Mittelalter. Sein Schicksal liegt in folgenden Zügen: Auf Anstiften des ungetreuen Rates Sibich vertreibt der König Ermenreich von Rom seinen Neffen Dietrich aus Bern; dieser flüchtet an Etzels , des ...
Diptychen sind bei den Römern der ersten Jahrh. christlicher Zeitrechnung Tafeln von Gold oder Silber, bei einfacher Ausstattung von Holz oder Schiefer, am häufigsten von Elfenbein oder, in Ermangelung dessen, von Kamelbein. Diese Tafeln waren mit Bändern oder Scharnieren versehen ...
Directorium humanae vitae , alias Parabolae antiquorum sapientium ist eine lateinische Bearbeitung der aus dem Bidpai stammenden Novellensammlungen, im 13. Jahrh. von dem getauften Juden Johann von Capua aus einer hebräischen Nachbildung übersetzt, gedruckt zwischen 1470 und 1480 (wahrscheinlich auf Veranlassung ...
Disciplina clericalis heisst eine lateinische, im Mittelalter vielfach gelesene Bearbeitung der aus Indien stammenden Novellensammlungen, zu denen Pantscha-Tantra, Hitopadesa , die sieben weisen Meister u.a. gehören. Sie wurden verfasst im 12. Jahrh. von einem spanischen Juden Moses, der sich ...
Doktor siehe Universität.
Dolch. Der Name ist im 16. Jahrh. aus dem Slawischen herübergekommen: böhm. poln. der tulich , wie Hans Sachs noch dollich schreibt. Das Wort hat mit ahd. der dolk, tolk = Wunde, altnord. das dolg = Kampf, got. der dulgs = Schuld, nichts zu ...
Domherr, Domstift siehe Kanoniker .
Dominikaner- oder Prediger- Orden . Sein Stifter ist Dominikus , geb. 1170 zu Calaruega im altkastilischen Bistum Osma; er erhielt eine wissenschaftliche Bildung, wurde Domherr zu Osma, als welcher er zur Bekehrung von Mohammedanern und Ketzern ausgesandt wurde. Als Begleiter seines ...
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